Die Tragödie, die "dauerhafte Narbe in der Seele Serbiens" hinterließ

Die Tragödie, die "dauerhafte Narbe in der Seele Serbiens" hinterließ
Vor genau einem Jahr erschoss ein 13-Jähriger acht Mitschüler und einen Wachmann. Ein weiterer Schüler erlag später seinen Verletzungen.

Mit einer landesweiten Schweigeminute haben die Menschen in Serbien am Freitag an einen Schusswaffenangriff in einer Belgrader Schule vor einem Jahr erinnert. Vor der Vladislav-Ribnikar-Volksschule versammelten sich am Morgen Schulkinder, Eltern und Anrainerinnen und Anrainer, die im Regen Kerzen anzündeten und Blumen niederlegten. Präsident Aleksandar Vučić erklärte, die "Tragödie" habe eine "dauerhafte Narbe in der Seele des ganzen Landes" hinterlassen.

Ein 13-Jähriger hatte in der Schule am 3. Mai 2023 acht Mitschüler und einen Wachmann mit einer Waffe seines Vaters erschossen. Ein neunter Schüler erlag später seinen Verletzungen.

Massaker sorgte für Erschütterung und Massenproteste gegen die Regierung

Seit Ende Jänner müssen sich die Eltern des Jugendlichen vor Gericht verantworten. Der Vater hatte dem Burschen laut Anklage das Schießen beigebracht und überdies seine Waffen nicht ordnungsgemäß gelagert. Er soll seinem Sohn sogar erlaubt haben, eine Waffe und 92 Schuss Munition in seinem Rucksack mitzunehmen.

Die Tragödie, die "dauerhafte Narbe in der Seele Serbiens" hinterließ

Der Mutter wird illegaler Besitz von Munition zur Last gelegt. Der Bub selbst kann nach serbischem Recht wegen seines Alters nicht strafrechtlich belangt werden.

Der Schusswaffenangriff hatte in Serbien für Erschütterung und Massenproteste gegen die Regierung gesorgt. Die Demonstranten warfen der Regierung von Präsident Vučić vor, auch mithilfe der unter ihrer Kontrolle stehenden Medien eine Kultur der Gewalt zu fördern. 

Vučić sagte nach dem Angriff zu, das Land zu "entwaffnen" und sowohl gegen legale als auch gegen illegale Schusswaffen vorzugehen. Serbien hat mit mehr als 39 Schusswaffen pro 100 Zivilisten den höchsten Anteil an Waffenbesitzern in Europa.

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