Rapper SLAV: "In Polen geht man gern mit dem Kopf durch die Wand"

Rapper SLAV: "In Polen geht man gern mit dem Kopf durch die Wand"
Der Wiener Rapper über das Tough Life, seine polnischen Wurzeln, Jogginganzüge und CB-Funkantennen.

Mit Augenringen, einer Schramme im Gesicht, einem Achsel-Schulter-Ellenbogenverband und einer deutlichen Verspätung erscheint er zum vereinbarten Interview. Tough sei die letzte Nacht gewesen, gesteht SLAV während er den Kellner um ein kalorienreiches Sandwich und großes Soda-Zitrone bittet. 

Er habe wenig geschlafen, beichtet der 23-Jährige augenzwinkernd. Dennoch rafft sich eines der größten Talente der heimischen Rap-Szene zusammen und erzählt über das Aufwachsen in Wien, seine polnischen Wurzeln und erklärt, warum dort, wo seine Eltern herkommen, eine Funkantenne am Auto und Jogginganzüge ein Muss sind. 

Hat man denn in Polen eine Ahnung, dass es in Wien einen polnischen Rapper namens SLAV gibt?

SLAV: Langsam ja. Ich habe einige Freunde dort, die meine Musik sharen. Es ist aber nicht einfach, weil die Leute die Songtexte nicht verstehen. Auf dem nächsten Ding, das ich in Berlin drehe, habe ich auch ein polnisches Feature oben - mit den 102 Boyz. Dank Bandmitglied Duke, der aus Polen stammt, hat man Konzerte auch in Polen gespielt, obwohl die Band nur auf Deutsch singt. Das war verrückt, das habe ich noch nie miterlebt. 

Wie gut sind die Polen in Österreich integriert?

Puh, was für eine Frage ... Geografisch ist Polen in der Mitte Europas, wird aber im Westen immer noch als Ostblock gesehen. Kulturell gibt's, glaube ich, nicht so große Unterschiede zwischen den Polen und Österreichern. 

Kommentare