Neue Verordnung verbietet veganen Käse in der Türkei

Käsesnacks haben einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Salz
Begründet wird die Verordnung mit dem Verbraucherschutz. Hersteller reichten bereits Klage ein.

Eine kürzlich durch das türkische Ministerium für Forst- und Landwirtschaft in Kraft getretene Verordnung, macht die Herstellung und den Verkauf von veganen Käse-Alternativen strafbar. Herstellern drohen nun Geldstrafen und weitere Einschränkungen. Begründet wird die Verordnung mit dem Verbraucherschutz.

Auch Käse-ähnliche Produkte verboten

Eingeschlossen in das Verbot sind nicht nur Produkte, die das Wort „Käse“ nutzen, sondern auch jedes Produkt, das als käse-ähnlich angesehen wird. Die Vegan Association of Turkey (TVD) kritisierte das zuständige Ministerium dafür, dass bereits sogar eine Vakuum-Verpackung als typische Käse-Verpackung interpretiert werden kann. Dies hätte zur Folge, dass das Ministerium jederzeit Produkte allein wegen der Verpackung vom Markt nehmen könnte.

Klage gegen die Verordnung

Um gegen das Verbot vorzugehen, reichte der TVD am 29. Juni 2022 Klage gegen das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft ein. Schon vor Einreichung der Klage hatte TVD eine Online-Petition mit dem Hashtag #LiftBanOnVeganCheese gestartet. Seitdem das neue Verbot besteht, wurden einige vegane Käsesorten aus Online- und Offline-Märkten entfernt, der Verkauf blockiert und Hersteller mit Geldstrafen belegt.

Ähnliche Verordnungen in Europa

So ganz neu ist ein Verbot von veganen Produkten nicht. In der EU gilt zwar kein Verbot der Produkte an sich, doch seit 2017 sind Bezeichnungen wie „Mandelmilch“ verboten. Als Milch dürfen nur Erzeugnisse bezeichnet werden, die aus dem "Euter“ von Tieren gewonnen werden. Gleiches gilt auch für die Bezeichnung von „Käse“ und „Milch“.

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