Neue Corona-Karte: Ganz Kroatien rot eingefärbt

Neue Corona-Karte: Ganz Kroatien rot eingefärbt
"Ganz Kroatien hat ein Problem, weil die Kontaktpersonen nicht gemeldet werden", sagt ein Experte.

Mit bangem Blick haben die kroatischen Touristiker über den ganzen Sommer hinweg auf die wöchentlich veröffentlichte Karte des ECDC geschaut. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten färbt darin je nach Infektionsgeschehen die EU-Länder mit der entsprechenden Farbe ein. Nun, am Ende der Urlaubszeit, erscheint ganz Kroatien in Rot. 

Abgesehen von dem beliebten Adria-Land ist beinahe der gesamte Westen Europas rot eingefärbt. Wirft man einen Blick auf die gesamte Europäische Union, dann überwiegt die Farbe Orange. Grün ist lediglich der mitteleuropäische Raum. 

 

Neue Corona-Karte: Ganz Kroatien rot eingefärbt

Besorgniserregende Lage

Mehrere Wochen in Folge verschlechtert sich in Kroatien die epidemiologische Lage. Auf der ECDC-Karte aus der vergangenen Woche waren nur Ost- und Mittelkroatien rot, während Zagreb, die Küstenbezirke und Nordkroatien orange blieben. Die Farbe Rot bedeutet in diesem Zusammenhang eine 14-Tage-Inzidenz von 75 bis 200 Neuinfizierten auf 100.000 Einwohner bzw. eine positive Rate von mehr als 4 Prozent.

Die Einfärbung des gesamten Landes in Rot kommt wenig überraschend, da die Zahl der Infizierten in den letzten Wochen um 50 Prozent gestiegen ist. Am Mittwoch wurden beispielsweise 1237 Neuinfektionen registriert, am vergangenen Mittwoch waren es noch 805 gewesen.

Neue Corona-Karte: Ganz Kroatien rot eingefärbt

Immer mehr Krankenhauspatienten

"Ganz Kroatien hat ein Problem mit der Nichtmeldung von Kontakten", erlärte Zvonimir Šostar, Direktor des Lehrinstituts für öffentliche Gesundheit Dr. Andrija Štampar, gegenüber dem staatlichen Sender HTV. Die Delta-Variante sei viel ansteckender als frühere Stämme und deswegen sei es wichtig, dass alle Kontakte der infizierten Personen gemeldet werden.

Der Experte wies darauf hin, dass es in Kroatien ein Impfproblem gebe und appellierte an alle, sich an die Maßnahmen zu halten. "Es gibt keine Hotspots, sondern familiäre, horizontale Ausbreitungen. Immer mehr junge Menschen werden ins Krankenhaus eingeliefert", warnte er.

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