Mehrsprachigkeit als "Bereicherung und Herausforderung" sehen

Christoph Wiederkehr eröffnete das Community Forum 2024
"Wir müssen die Mehrsprachigkeit unserer Stadt wertschätzen", sagte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr bei der Eröffnung des Community Forums 2024.

230 Menschen haben am "Community Forum" im Wiener Rathaus zum Thema "Mehrsprachigkeit als Bereicherung und Herausforderung" teilgenommen. Die Stadt Wien hatte Vertreter:innen von Migrant:innenorganisationen und -vereinen zum dritten Treffen der diversen Communitys geladen, mit dem Ziel, eine Plattform für den Austausch über die vielsprachige Realität Wiens zu bieten.

Angaben der Stadtbehörden zufolge leben hier Menschen aus 180 verschiedenen Nationen zusammen. "Wir müssen die Mehrsprachigkeit unserer einzigartigen und jährlich wachsenden Stadt wertschätzen und uns damit intensiv auseinandersetzen. Der Erwerb einer Zweitsprache gelingt besonders effektiv, wenn parallel dazu die Erstsprache gefördert wird. Dieser Ansatz erleichtert nicht nur das Lernen der deutschen Sprache, sondern fördert auch eine erfolgreiche Integration in Bildungs- und Arbeitsbereiche sowie ein harmonisches Zusammenleben in Wien", sagte Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr in seiner Eröffnungsrede. 

Förderung von Mehrsprachigkeit

Mit dem Förderschwerpunkt „Unterstützung von Mehrsprachigkeit“ für das Jahr 2024 (5.000 Euro pro Projekt) bekräftigt die Stadt Wien ihr Engagement, mehrsprachige Angebote und Initiativen zu fördern und auszubauen. Zugleich ist es dem Vizebürgermeister ein Anliegen klarzustellen, dass Integration ohne Deutsch zu lernen in Wien nicht funktioniert. Daher fordert er zu den bereits 8.000 kostenlosen Deutschkursen, bekannt als Wiener Sommerlernen, in den Ferien für Pflichtschulkinder, diese Kurse verpflichtend zu gestalten.

"Fast die Hälfte der Wiener*innen ist mehrsprachig, d.h. kann alltägliche Unterhaltungen in zumindest zwei Sprachen führen. Mehr als ein Drittel spricht sogar in drei oder mehr Sprachen. Dies spiegelt die sprachliche Vielfalt der Stadt wider und unterstreicht die Bedeutung von Mehrsprachigkeit als soziale und kulturelle Ressource, das möchten wir fördern und unterstützen", betont Theodora Manolakos, Leiterin der Abteilung Integration und Diversität, den thematischen Schwerpunkt der Abteilung für 2024. 

Mehrsprachigkeit wird in diesem Jahr, wie oben erwähnt, für Kleinprojekte gefördert. Geht man von der ausländischen Herkunft der Wiener:innen aus, sind die größten fünf Sprachgruppen in Wien: Deutsch, Serbisch, Türkisch, Polnisch, Rumänisch.

Eine mehrsprachige Stadt bietet unterschiedliche Perspektiven

Maab Hamoudah, eine Teilnehmerin des mehrsprachigen Redewettbewerbs "Sag's Multi" des ORF, eröffnete die Veranstaltung mit einer zweisprachigen Rede. Ihre Worte bildeten den Auftakt für Statements von Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Kumru Uzunkaya-Sharma, Lehrerin und Forscherin, Sunay Keskin vom Verein Sam-Der und Robert Renz, Direktor der SPAR-Akademie Wien sprachen über unterschiedliche Perspektiven einer mehrsprachigen Stadtgesellschaft. 

Eine institutionelle Antwort auf Mehrsprachigkeit lieferte Barbara Herzog-Punzenberger, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Wien in ihrem Input. Anschließend bot die Veranstaltung Gelegenheit für Austausch und Gespräche zum Thema Mehrsprachigkeit, bei denen die Teilnehmer:innen ihre Erfahrungen und Ansichten teilen konnten.

Mehr Infos zum Förderschwerpunkt "Unterstützung von Mehrsprachigkeit" unter https://www.wien.gv.at/menschen/integration/foerderungen/kleinprojekte-foerderschwerpunkt.html

Übersicht über mehrsprachigen Angeboten der Abteilung Integration und Diversität zum Download unter: https://we.tl/t-tVrSugDSZ5

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