Warum es weder "gute" noch "schlechte" Sprachen gibt

Warum es weder "gute" noch "schlechte" Sprachen gibt
In Österreich genießen manche Sprachen ein besseres Image als andere. Laut Expert:innen ist das alles andere als berechtigt.

„Wir hatten einen Mix aus allen Sprachen zu Hause“, sagt Fatima Kandil. Die 24-Jährige ist Lehramtsstudentin und in einer, wie sie es nennt, „binationalen“ Familie aufgewachsen. Was das in ihrem Fall heißt: Ihre Mutter stammt aus der Türkei, der Vater aus Syrien. Beim Aufwachsen in Österreich gehörten für sie neben Deutsch auch Arabisch und Türkisch zum Alltag.

So wirklich gefördert wurde aber nur Deutsch, sagt die Studentin. Erst mit dem Alter habe sie ein Sprachbewusstsein entwickelt und sich darum bemüht, auch ihre anderen Umgangssprachen zu pflegen. „Mein Aufwachsen war eigentlich geprägt von Sprachgeboten sowie -verboten. Es heißt immer, man soll auf Deutsch kommunizieren. Dabei ist Mehrsprachigkeit die Norm in Österreich“, betont sie bei der Präsentation des Sammelbands „Fokus Mehrsprachigkeit“ (ÖGB Verlag, 36 Euro).

Die Studentin unterstreicht damit eine von insgesamt 14 Thesen, die im Sammelband aufgestellt werden. Sie lautet: Österreich war und ist ein mehrsprachiges Land.

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