"Man weiß nicht, in welche Schublade man mich stecken soll"

"Man weiß nicht, in welche Schublade man mich stecken soll"
Die Bestseller-Autorin Menerva Hammad darüber, warum sie bei so manchen Fragezeichen auslöst.

Mernerva Hammad ist Autorin, Bloggerin und seit kurzem auch bei Teach for Austria tätig. Außerdem ist sie eine sichtbare Muslima, die offen über die Schattenseiten des Mutterseins und Sex spricht. Im “Mehr Platz”-Gespräch erklärt sie, warum das so viele verwirrt und wieso Feminismus und das Kopftuch sehr wohl miteinander vereinbar sind.

Wenn man Sie googelt, dann kommt alles Mögliche. Von Artikeln, Büchern, Blogs bis hin zur Ausbildung als Sexualpädagogin. Wie würden Sie beschreiben, was Sie beruflich machen? 

Mernerva Hammad: Dass ich auf der Suche bin. (lacht)

Warum?

Was ich eigentlich werden wollte, unter Anführungszeichen, ist Autorin. Aber nach der Matura, habe ich nicht gewusst, wie ich das genau machen soll. Also habe ich begonnen Publizistik sowie Theater-Film- und Medienwissenschaften zu studieren. Unabhängig vom Studium bin ich dann in das Schreiben reingerutscht. Das passierte durch mehrere Praktika. So kam ich später an meine Jobs - bis irgendwann das Reisen kam. 

In der Zeit haben Sie auch mit dem Bloggen begonnen?

Das kam mit der Mutterschaftsdepression. Denn Muttersein ist nicht immer schön. Ich sage immer: Man liebt die Kinder, die Mutterschaft nicht immer. Das muss man ein bisschen trennen. Es kommen einfach so viele unerwartete Sachen. Und damals, als ich damit begonnen habe, wurde auf Social Media über Mutterschaft nicht so offen gesprochen. Damals gab es nur schöne Fotos, von frisch gebackenen Müttern mit gemachten Haaren auf Instagram. Alles wurde so romantisiert. Damals konnte man nicht so einfach über die unschönen Seiten der Mutterschaft sprechen. Ich habe das gemacht. 

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