Flüchtlingshelfer: "Solidarität mit Ukraine ist ein hoch gepushter Euphorie-Moment"

Kid Pex
Petar Rosandić von der NGO "SOS Balkanroute" erlebt die derzeitige Solidarität mit der Ukraine mit "gemischten Gefühlen".

Momentan solidarisieren sich viele Menschen in Österreich mit Geflüchteten aus der Ukraine. Es werden große und kleine Konzerte organisiert, fleißig Spenden gesammelt, Unterkünfte werden zur Verfügung gestellt. Hochrangige heimische Politiker betonen bei etlichen Anlässen, dass die Ukrainer und Ukrainerinnen in Österreich mit offenen Armen empfangen werden. Bei den einen wird die derzeit angesagte Hilfsbereitschaft mit Wohlwollen betrachtet, während andere wiederum den Kopf schütteln müssen. 

So etwa Petar Rosandić. Der Gründer von "SOS Balkanroute" sei seit drei Jahren "im humanitären Wahnsinn am Balkan gefangen", erklärt er im Gespräch mit dem auf Instagram engagierten Online-Medium Chefredaktion. Seine NGO engagiert sich an bosnischer, serbischer und ungarischer Grenze, sprich an EU-Außengrenzen, für Geflüchtete. Derzeit seien das laut Rosandić hauptsächlich Afghanen und Afghaninnen, die vor den Taliban geflüchtet sind. In "den Morias vor den Toren der EU" (O-Ton Rosandić) hätten aber auch Syrer, Pakistani, Bangladescher, aber auch Algerier und Marokkaner Zuflucht gefunden. "Es sind Menschen, die verzweifelt versuchen, aus einer wirtschaftlichen Existenzmisere herauszukommen", erklärt der Wiener. 

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