„Einen Job zu finden war leicht, kompliziert war die Bürokratie“

„Einen Job zu finden war leicht, kompliziert war die Bürokratie“
Wie zwei geflüchtete Ukrainerinnen in Österreich auch beruflich Fuß fassen konnten.

„Ich wusste, ich brauche schnell einen Job, damit ich auch Geld verdienen kann“, sagt Anastasia Zozulia. Die 25-Jährige kam Ende März nach Wien. Hinter sich ließ sie dabei nicht nur den Krieg, sondern ihren Job als Marketing-Managerin – oder zumindest einen Teil davon.

Manche der Aufträge, sie arbeitet selbstständig, konnte sich Zozulia erhalten. Und sie arbeitet in Teilzeit auch noch von Wien aus weiter. Aber die Ukrainerin wollte auch in Österreich beruflich Fuß fassen. Schon kurz nach ihrer Ankunft begann sie daher nach Stellen in Wien zu suchen. Über die Plattform www.jobs-for-ukraine.at wurde sie auch fündig.

„Den Job zu finden war leicht, kompliziert war das Bürokratische“, sagt die junge Frau im Gespräch mit KURIER.

„Einen Job zu finden war leicht, kompliziert war die Bürokratie“

Zozulia wird auch in Wien im Bereich Marketing arbeiten.   

Fast einen Monat musste Zozulia auf ihrer „Blaue Karte“, dem Identitätsnachweis für Vertriebene aus der Ukraine, warten. Erst dann war das Arbeiten für sie erlaubt. Auch die Antwort vom Arbeitsmarktservice ließ zwei Wochen auf sich warten. „Ich bin so froh, nun endlich arbeiten zu können“, so Zozulia. Mit Anfang Mai beginnt sie bei Schiehser Hotels in Wien in der Marketing-Abteilung. 

Von Charkiv nach Salzburg

Ein wenig anders lief es bei Alexandra Sokolova. Sie kam nach Österreich  weil sie hier Bekannte hat. Von Charkiv nach Salzburg, der Krieg in ihrer Heimat ließ kaum eine andere Wahl. Am 18. März am sie gemeinsam mit ihrem 14-jährigen Sohn in Österreich an. In ihrer Heimatstadt betrieb  die gelernte Friseurin einen Online-Shop für Friseurbedarf.

In Österreich ging es ihr vor allem darum, schnell einen Job zu finden. „Kurz nach meiner Ankunft entschied ich mich, einfach beim ersten Hotel in der Nähe nachzufragen. „Unser Vermieter begleitete mich und übersetzte“, erzählt Sokolova.  Das Kolpinghaus sagte ihr auch direkt für den Job als Zimmermädchen zu. „Ich wolle  zuerst einmal nur 30 Stunden arbeiten, damit ich nebenbei noch Deutschkurse besuchen kann“, sagt Sokolova. Für den Start musste sie   noch auf die sogenannte „Blaue Karte“ und die Arbeitserlaubnis des Arbeitsmarktservice warten. Das dauerte insgesamt vier Wochen. 

„Einen Job zu finden war leicht, kompliziert war die Bürokratie“

Die erste Woche im neuen Job hat Sokolova schon hinter sich.

Seit einer Woche arbeitet Sokolova  nun im Kolpinghaus. „Die Atmosphäre ist hier sehr gut und die Kollegen freundlich“, sagt sie  über ihren neuen Job mit einem Lächeln im Gesicht. Ihre erste Gehaltszahlung habe sie auch bereits erhalten.  

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