"Ein Wunder": 12-Jähriger nach 182 Stunden lebend geborgen

"Ein Wunder": 12-Jähriger nach 182 Stunden lebend geborgen
Es wird davon ausgegangen, dass noch Tausende Tote unter den Trümmern liegen.

Die Nachbeben der Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion ebben wortwörtlich nicht ab. Fast stündlich werden aus den Gebieten noch immer kleinere Erdrutsche – teilweise mit Magnituden bis zu fünf – gemeldet. Nach mehr als einer Woche ist die Lage noch immer katastrophal. Meldungen über Bergungen von noch Lebenden werden immer weniger. Dennoch: In der Provinz Hatay sei am Montagmorgen eine Frau lebend geborgen worden, berichtete die Tageszeitung Hürriyet. Aus derselben Region kam einige Stunden später eine weitere Meldung: Der 13-jährige Kaan konnte nach 182 Stunden lebend geborgen werden. Türkische Medien sprechen von einem Wunder.

Solche Meldungen sind aber nur kleine Lichtblicke angesichts der allgemeinen Lage. In vielen Regionen sind bereits Massengräber errichtet worden. Mehr als 37.000 Menschen haben die Erdbeben bisher das Leben gekostet. Die Anzahl der Toten soll nach Schätzungen der UNO noch auf 50.000 steigen. Es wird davon ausgegangen, dass noch Tausende Tote unter den Trümmern liegen.

"Ein Wunder": 12-Jähriger nach 182 Stunden lebend geborgen

Bundesheer beendet Einsatz

Das Bundesheer hat mit Montag seinen Such- und Rettungseinsatz in der vom verheerenden Erdbeben schwer betroffenen türkischen Provinz Hatay beendet. Die Rettung von Menschen werde „aufgrund der fortgeschrittenen Zeit immer unwahrscheinlicher“, so Einsatzleiter Bernhard Lindenberg. Die Spezialkräfte wurden bereits am Sonntag zu keinem Einsatz mehr angefordert. Rückflug ist für Donnerstag geplant. 43 Tonnen Spezialausrüstung inklusive fünf Fahrzeuge müssen für die Rückreise vorbereitet werden.

Geplant ist, dass der „belastende Einsatz mit Militärpsychologen verarbeitet wird“, sagte Oberstleutnant Pierre Kugelweis. Die Stimmung unter den Soldaten „ist gut, wir sind sehr stolz, dass wir neun Menschenleben retten konnten“, berichtete der Oberstleutnant und erinnerte daran, dass es schon Erdbebeneinsätze gegeben habe, wo niemand gerettet wurde.

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