Ein Leben in Angst: Die LGBTIQA-Gemeinde am Balkan

Sarajevo 2019: Bei der ersten Auflage des Sarajevo Pride lief alles ohne Zwischenfälle ab. 
In Sarajevo findet am Samstag die zweite Pride Parade statt. Gäste aus Wien wird es wohl keine geben. Die Angst spielt dabei eine Rolle.

Die erste Auflage mache Mut, erklärt Lejla Huremović. Die 34-Jährige ist Mitglied des Organisationskomitees des "Sarajevo Pride", das am Samstag zum zweiten Mal über die Bühne geht. "Wir sind das einzige Pride-Event in der Region (Anm.: Gemeint ist der ex-jugoslawische Raum), bei dem es überhaupt keine gewaltsamen Zwischenfälle gab", betont die LGBTIQA+-Aktivistin. 

Übergriffe gegen Personen aus dieser Community stehen nämlich auf dem Balkan immer noch an der Tagesordnung. Die Angst der Pride-Teilnehmer vor Attacken sei "in einer homophoben Gesellschaft wie der bosnischen logisch", sagt Huremović. Auch diesmal gibt es Gegenwehr. "Ein Gegenprotest wurde parallel zu unserer Parade angekündigt. Es handelt sich um dieselbe Bewegung, die bereits 2019 gegen uns protestiert hat. Damals bekamen sie gerade mal 100 Menschen zusammen", erklärt die PR-Expertin.

Über die Gegner redet sie nur ungern: "Viel wichtiger ist es, über die deutlich zahlreichere Unterstützung auf der anderen Seite zu reden, die Liebe, Gleichheit, Antifaschismus und nicht Hass propagieren. Unsere erste Parade vor zwei Jahren hatte über 3.000 Teilnehmer, in etwa so viele erwarten wir auch heuer." 

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