Der Mann, der aus Trümmern Zigarette rauchend geborgen wurde
Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind die größte Naturkatastrophe der letzten Jahrzehnte. Viele Existenzen und Leben wurden zerstört. Einer, der in dieser schwierigen Zeiten vielen dennoch ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, ist, Soner Tuğtekin.
Der Mann wurde in Adiyaman nach drei Tagen aus den Trümmern gerettet. Dass er dabei eine Zigarette rauchte, und auch auf Bitten der Rettungskräfte nicht damit aufhörte, machte ihn zur Berühmtheit. "Dank dir konnte ich seit Tagen das erste Mal lachen", kommentierten viele unter den Videos. "Was für ein Lebenswille", schrieben andere. Auch, dass er sich weigerte in das Krankenhaus zu fahren, weil es ihm doch gut ginge, feierten viele auf sozialen Medien.
Batterien einer Fernbedienung als Feuer
Nun sprach Tuğtekin erstmals mit der Zeitung Sabah über seine Erlebnisse. "Ich hatte nur Tabak und 1,5 Liter Wasser bei mir. Meinem Feuerzeug ist aber nach einer Zeit das Benzin ausgegangen, weil ich zu viel geraucht habe. Ich löste mein Feuerproblem, indem ich die Batterien einer Fernbedienung aufbrach und die Drähte aneinander rieb", erzählte er im Interview – auch, warum er selbst während der Bergung eine Zigarette rauchte, erklärt er. "Wir schrien um Hilfe. Als endlich jemand kam, fing ich an, die Zigaretten eine nach der anderen anzuzünden. Deshalb hatte ich eine Zigarette in der Hand, als ich herauskam", so Tuğtekin.
Nach der Rettung wurde er ins Krankenhaus gebracht. Doch schon nach kurzer Zeit verließ er dieses auf eigene Faust, um wieder zu seinem zerstörten Wohnhaus zurückzukehren. "Ich wollte meine Frau Hatice, die noch dort war, nicht alleinlassen", begründet er diese Entscheidung. Ihre Leiche wurde einen Tag später geborgen.
Auch wenn er selbst mit seiner Rettung vielen einen kurzen Schimmer an Freude gab, blieb ihm Leid und Trauer leider nicht erspart. Tuğtekins Schicksals ist nur eines von Millionen Menschen, die von der Erdbebenkatastrophe betroffen sind.
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