Bombenmeldungen an mehreren Schulen in Sarajevo

Bombenmeldungen an mehreren Schulen in Sarajevo
Wenige Tagen nach Serbien wurden auch in der bosnischen Hauptstadt mehrere Schulen in Alarmbereitschaft versetzt.

Vergangene Woche verging kaum ein Tag, an dem es in Serbien keine Bombenmeldungen gab. Zuerst waren die Schulen betroffen, später auch Shoppingzentren und öffentliche Plätze. Die Drohungen erwiesen sich glücklicherweise als falscher Alarm. Das Szenario scheint sich nun Richtung Westen verlegt zu haben. 

Am Mittwoch läuteten nämlich im Nachbarland Bosnien und Herzegowina die Alarmglocken. Das Innenministerium des Kantons Sarajevo hat am frühen Morgen Informationen darüber erhalten, dass an 110 Volks- und Mittelschulen in mehreren Teilen Sarajevos, die 18.000 Schüler besuchen, Bomben gelegt wurden. Die Drohungen kamen, wie eine Woche zuvor in Serbien, per E-Mail. 

E-Mails kamen von der russischen Domäne

Der Präsident der Unabhängigen Gewerkschaft für Volksschulbildung im Kanton Sarajevo, Saudin Sivro, veröffentlichte den Inhalt des E-Mails, das die Schulen erhalten hatten. Dieses kam von der .ru-Domäne. Der Absender versteckt sich demnach hinter der E-Mail-Adresse kmfffdmmm@yandex.ru. 

"In der Schule ist eine Bombe Ich höre Stimmen Stimmen in meinem Kopf Ich bin verrückt Ich bin ein Freak Ich werde Kinder töten Vergebt mir Leute Im Namen einer strahlenden Zukunft Amen", war in dem Text ohne Interpunktion zu lesen. 

 

 

"Terrorakt"

"Heute Morgen fand bei der Kantonsanwaltschaft in Sarajevo eine Notfallsitzung statt. Gemäß bisherigen Informationen deutet alles darauf hin, dass es sich hierbei um einen kriminellen Terrorakt handeln könnte und als solcher wird er auch behandelt wird", betonte der Hauptkommissar der Polizei von Sarajevo Nusret Selimović bei einer außerordentlichen Pressekonferenz. 

Dieser wohnte auch der Premierminister des Kantons Sarajevo Edin Forto bei. Er betonte, dass bisher nichts gefunden worden sei, und forderte die Öffentlichkeit auf, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Er erinnerte daran, dass es wichtig sei, nur verifizierte Informationen zu veröffentlichen. Forto wolle keine Spekulationen über mögliche Absender verbreiten. 

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