Attacke auf serbische Botschafterin in Madrid

 Irena Šarac
Serbischen Medienberichten zufolge näherte sich ein junger Mann der Botschafterin von hinten und trat sie in den Rücken.

In der spanischen Hauptstadt Madrid ist es am Wochenende zu einem Vorfall gekommen, der in Serbien hohe Wellen schlägt. 

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug berichtet, wurde die serbische Botschafterin in Spanien, Irena Šarac, im Stadtzentrum von einem jungen Mann körperlich angegriffen. 

Mann trat Botschafterin in den Rücken

Dem Bericht zufolge soll die Botschafterin gerade in ihrer Muttersprache telefoniert haben, als sich der Mann ihr von hinten näherte. Er soll sie gefragt haben, ob sie aus Serbien käme und sie anschließend in den Rücken getreten haben. Danach sei er davongelaufen.  

Tanjug schreibt von Augenzeugen, die anhand der Aussprache des Täters vermuten wollen, dass dieser albanischer Herkunft sei. Die Polizei, die zum Tatort gekommen war, konnte dies nicht bestätigen. Šarac wurde bei der Attacke leicht verletzt, heißt es. 

Serbiens Außenminister: "Solche Gewalttaten sind inakzeptabel"

Der serbische Außenminister Marko Đurić äußerte sich noch am Sonntag zu dem tätlichen Angriff auf die Botschafterin Irena Šarac. 

"Ich verurteile den tätlichen Angriff auf Botschafterin Šarac im Zentrum von Madrid aufs Schärfste. Solche Gewalttaten sind inakzeptabel, auf sie muss mit raschen und entschlossenen Maßnahmen reagiert werden", schrieb der Chef der serbischen Diplomatie auf der Plattform X. "Wir fordern von allen Behörden eine umfassende Untersuchung und Verantwortung für diesen empörenden Vorfall und die Gewalttat gegen den höchsten diplomatischen Vertreter unseres Landes."

Treibstoffdiebstahl-Affäre

Irena Šarac wurde vor einem Jahr zur Botschafterin Serbiens in Spanien ernannt. Davor war sie u.a. in der Botschaft ihres Landes in Griechenland tätig. Ihr Name wurde in dieser Zeit auch der breiten Öffentlichkeit bekannt, als er im Kontext der Treibstoffdiebstahl-Affäre auftauchte. Šarac und einige weitere Kolleginnen und Kollegen wurden beschuldigt, den Treibstoff, den die Botschaftsbediensteten in Athen zu einem günstigen Preis bekamen, weiterverkauft zu haben. Dadurch soll die griechische Staatskasse um geschätzte zwei Millionen Euro geschädigt worden sein, der Ruf Serbiens in Griechenland ebenso. 

Medienberichten zufolge führte die Affäre dazu, dass die griechischen Behörden ihr die Gastfreundschaft entzogen. Šarac dementierte die Berichte zwar, zu weiteren Belastungen kam es aufgrund ihrer diplomatischen Immunität aber nicht. 

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