Nach zwei Amokläufen: Bombenwarnungen in über 100 serbischen Schulen
Erst vor zwei Wochen erschütterte ein Amoklauf in Belgrads Innenstadt das Land. Ein 13-jähriger Schüler brachte neun Mitschüler und den Schulwart um. Zwei Tage darauf ermordete ein 21-Jähriger in Mladenovac, einer Vorstadtgemeinde in Belgrad, acht Menschen.
Nun erhielten am Mittwochmorgen über 100 Schulen anonyme Bombenwarnungen. Das Bildungsministerium gab bekannt, dass 78 Volksschulen und 37 Gymnasien in Belgrader Gemeinden Meldungen erhalten hätten.
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„Um die Sicherheit von Schülern und Mitarbeitern zu gewährleisten, wurde der Unterricht in der ersten Schicht bis zum Abschluss der Polizeikontrolle unterbrochen, einige Schulen haben dies bereits getan. Der Unterricht geht dort problemlos weiter“, heißt es in der Presseaussendung des Ministeriums.
Serbische Medien veröffentlichten unterdessen den Inhalt der Drohmail, die an die Schuldirektionen gingen. "Wir werden von Angst und der unkontrollierbaren Krankheit des menschlichen Geistes geboren und genährt. Wir sind unsichtbar. Wir werden Belgrad durch unsere Zellen sprengen und im Dunkeln in den Untergrund bringen. Belgrad wird ein Schachbrett werden", heißt es in der Drohbotschaft. "Auch ein Waffenverbot wird nicht helfen".
Keine Neuheit am Balkan
Bombenwarnungen sind keine Seltenheit und haben sich in den letzten Jahren nicht nur in Serbien, sondern auch in der Balkanregion fast zum Trend entwickelt.
Bisher hat sich herausgestellt, dass alle diese Berichte falsch sind.
Proteste: "Serbien gegen Gewalt"
Unter dem Motto "Serbien gegen Gewalt" wurden in Belgrad nun zwei Proteste von den Oppositionsparteien organisiert. Die nächsten sollen am Freitag stattfinden. Experten sprechen von den größten Protesten seit dem Sturz von Slobodan Milošević im Oktober 2000.
Zu ihren Forderungen zählen die Abschaffung des TV-Senders "Pink", der für problematische Reality TV-Shows bekannt ist, den Rücktritt mehrerer Regierungsmitglieder und die Abschaffung der Boulevardmedien, die ebenfalls für die Verherrlichung von Kriegsverbrechern und Stilisierung von Gewalt verantwortlich gemacht werden.
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