Zwischen österreichischen Gojibeeren und Quinoa

Lust auf Österreich_Kichererbsen
Immer häufiger bauen Obst- und Gemüsebauern Local Exotics auf heimischen Feldern an.

Seit dem Jahr 2000 wird am 01. Juni der Weltbauerntag gefeiert. Grund für die Einführung dieses Welttages ist es, auf die wichtige Arbeit von Bauern hinzweisen und daran zu erinnern, dass Bauern weltweit für die Erzeugung von Lebensmitteln sorgen.

Local Exotics

Unser Klima wird milder und somit gedeihen mittlerweile echte Exoten in einigen Ecken Österreichs. Vor einigen Jahren noch undenkbar, trauen sich heimische Pioniere den Schritt zu wagen und versuchen sich an exotischem Obst und Gemüse – und das mit Erfolg und Ertrag.

Gojibeeren aus Österreich?

Wer kennt sie nicht? Die Gojibeere - sie ist vor allem als Superfood bekannt und das zurecht! Sie enthält viele lebenswichtige Nährstoffe und eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffe. Das Nachtschattengewächs stammt allerdings aus Zentralasien und ist somit nicht gerade ein nachhaltiges Lebensmittel. Doch einige mutige Pioniere haben sich daran versucht und sich intensiv mit ihrer Kultivierung beschäftigt, um sie auf den regionalen Markt zu bringen. So wächst diese Wunderbeere nun auch in Österreich.

Harte Schale, weiches Herz – die Artischocke

Familie Theuringer hat aus einem Hobby die Idee geboren, österreichische Artischocken auf den Markt zu bringen. Was zunächst als Experiment im Garten mit seltenen und vergessenen Gemüsesorten begann, fand schnell großen Anklang. So kamen die Artischocken vom Garten auf das Feld, bei dem die Anbaufläche jedes Jahr ein bisschen vergrößert wird. Die einjährigen Pflanzen werden jedes Jahr von Ende April bis Mitte Mai von Hand gepflanzt. Verwendet werden dafür Sorten, die dem österreichischen Klima angepasst sind. Je nach Wetter beginnt die Artischockensaison dann Mitte bis Ende Juli und dauert bis Anfang bis Mitte Oktober, wobei sie händisch geerntet werden. Erhältlich ist das edle Gemüse direkt beim Ab-Hob-Verkauf in Raasdorf im Marchfeld. Ab einer Bestellung von 3 kg werden die Artischocken innerhalb ganz Österreich versendet. Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.theuringer.at/

ALCACHOFA - ARTICHOKE

Artischocken werden mittlerweile im Marchfeld angebaut

Scharfe Wunderknollen

Ingwer kennen wir als tropische Pflanze, die ein warm-feuchtes Klima und eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Der Anbau klappt mittlerweile auch regional in einem unbeheizten Folientunnel und mit viel Fingerspitzengefühl beim Lüften und Bewässern. So werden hierzulande die optimalen Bedingungen geschaffen, um österreichischen Ingwer ernten zu können. Verwendet werden von der Pflanze die unterirdisch wachsenden sogenannten Rhizome. Der heimische Ingwer kann nicht nur mit Regionalität punkten, sondern auch mit Frische und noch dazu ist er in Bio-Qualität erhältlich. Im Vergleich zu Ingwer von Fernost oder Südamerika, der getrocknet zu uns kommt, ist der heimische als Frischware erhältlich. Daher unterscheidet er sich auch optisch durch eine hellere Farbe und er hat eine angenehme milde Schärfe. Heimischen Ingwer erhalten Sie zum Beispiel vom Biohof Achleitner in Eferding im Hausruckviertel: https://www.biohof.at/blog/bio-ingwer-und-kurkuma

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Ingwer ist hierzulande als scharfe Knolle bekannt

Quinoa aus Österreich?

Quinoa stammt ursprünglich aus Südamerika, wo sie ein wichtiges Grundnahrungsmittel darstellt. Obwohl die Pflanze geringe Ansprüche an Boden und Wasser hat und frostunempfindlich ist, wird sie in Europa erst seit wenigen Jahren angebaut. In der Weststeiermark versuchte sich Familie Egger an der Kultivierung von Quinoa. Letztendlich ist ihr Wunsch nach weststeirischer biologischer Quinoa nicht in Erfüllung gegangen, da die Pflanze nicht breit und hoch genug gewachsen ist konnte sie sich nicht gegen das mitstreitende Beikraut durchsetzen. Da die Nachfrage hoch war und es nach wie vor ist, ergaben sich aus dem Versuch aber wundervolle Kooperationen mit Bio-Landwirtpartner:innen. So ist Bio-Quinoa aus Österreich nach wie vor erhältlich. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.egger-quinoa.at/ und https://www.biohofwanko.at/

Lust auf Österreich_Quinoa

Quinoa stammt eigentlich aus Südamerika, wird aber mittlerweile auch in der Weststeiermark angebaut

Weinviertler Kiwis

Wenn Sie an Kiwis denken, denken Sie vermutlich nicht an österreichische Früchte. Doch es gibt eine bestimmte Sorte, die im Weinviertel angebaut wird. So hat sich ein Bio-Betrieb im Bezirk Mistelbach unter anderem auf den Anbau auf diese exotische Frucht spezialisiert. Die Kiwi, die auch chinesische Stachelbeere genannt wird, stammt ursprünglich aus der Mongolei. Von dort gelangte sie nach Neuseeland,  woher die meisten Früchte importiert werden. Familie Hummel gelang es Kiwis am Rand der Laaer Ebene zu kultivieren. Im Vergleich zu den neuseeländischen Früchten sind die heimischen kleiner (weswegen sie auch Mini Kiwi genannt werden) und die Schale ist glatt – so kann man sie gleich als ganzes Essen. Das Fruchtfleisch hingegen sieht der neuseeländischen Kiwi sehr ähnlich. Die heimische schmeckt aber intensiver und süßer – sie ist es auf jeden Fall Wert sie zu probieren. Alle Informationen rund um die Mini-Kiwi finden Sie unter https://www.biobeerengarten.at/

Lust auf Österreich_Kiwi

Die Kiwi wird auch chinesische Stachelbeere genannt

Physalis aus dem oberösterreichischen Genussland statt von weit her

Wenn sie Physalis, die auch Kapstachelbeere oder Andenbeere genannt wird, kaufen, sind sie meist weit gereist. Denn sie kommen ursprünglich aus Südamerika und auch in Südafrika werden sie angebaut. Da die Früchte sehr lange unterwegs sind, bevor sie bei uns ankommen, werden sie nach der Ernte behandelt, um sie haltbar zu machen. Ein weiterer Grund, warum Sie lieber zu heimischen Physalis greifen sollten. Familie Wurm kultiviert auf ihrem Bio-Hof in Oftering in Oberösterreich die hübschen Früchte. Ein zusätzlicher Vorteil zur Regionalität ist, dass die heimischen Physalis deutlich größer sind und geschmacksintensiver sind. Der Geschmack wird mit dem von Ananas, Stachelbeere, etwas Passionsfrucht und sogar mit einer sanften Note von Marzipan und weißer Schokolade beschrieben. Mehr Informationen rund um die hübsche Leckerei und wann sie wo erhältlich ist finden Sie unter https://www.nachbarsgarten.at/

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Familie Wurm aus Oberösterreich baut mittlerweile auch Physalis an

Die Kichererbse - eiweißreiches Highlight unter den Hülsenfrüchten

Kichererbsen kommen im Anbau mit wenig Wasser aus und lieben ein warmes und sonniges Klima. Daher werden sie hauptsächlich in subtropischen Gebieten, wie in Asien und Australien angebaut. Doch nichts ist unmöglich und so gibt es mittlerweile auch heimisch angebaute Kichererbsen. Die Hülsenfrüchte schmecken nicht nur gut, sondern sind auch hervorragende Proteinlieferanten, denn sie haben einen Eiweißgehalt von 19%. Österreichische Kichererbsen finden Sie zum Beispiel im Sortiment der Schalk Mühle. Die Schalk Mühle achtet bereits in sechster Generation auf die Stärkung regionaler und nachhaltiger Produktion und unterstützen damit die Arbeit von österreichischen Bio-Bauern und Bäuerinnen. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.schalk-muehle.at/

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