Fröhliche Weihnacht, überall!
In Österreich wird das Fest der Liebe oft im Familienkreis gefeiert. Adventkränze, Herbergssuche, Nikolaustraditionen und geschmückte Christbäume gehören ebenso dazu wie das Kripperl und Vanillekipferl. Doch nicht nur hierzulande gibt es Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Auch in anderen Ländern und selbst in nicht-christlichen Kulturkreisen wird Weihnachten zelebriert. Das sind einige der beliebtesten Weihnachts- und Silvesterbräuche aus anderen Ländern:
Mexiko: Highlights schon am 12. Dezember
In Mexiko etwa ist von Stille und Besinnlichkeit eher wenig zu spüren. Dort wird die Vorweihnachtszeit ausgiebig gefeiert. Einen Höhepunkt bilden die Virgen de Guadalupe am 12. Dezember. An diesem Tag wird Maria, der Mutter Jesu', gedacht. Hunderte Bewohner und Bewohnerinnen marschieren bei den sogenannten "Posadas" durch die Dörfer. Sie bitten ihre Nachbarn um Quartier und gedenken so der Herbergssuche von Maria und Josef. Sobald sie jemand hereinbittet, gibt es Tanz, Lieder, Speisen und Getränke. Übrigens: die Geschenke liegen dann nicht unter geschmückten Tannenbäumen. Sie baumeln in Pappmaché-Figuren ("Piñatas") versteckt von der Decke. Die Figuren muss man erst durch mehrfache Schläge mit einem Stock zerbrechen – dann regnen die Geschenke (meist Süßigkeiten) heraus.
Japan: Dating und Weihnachtslichter
Das Weihnachtsfest wird im "Land der aufgehenden Sonne" als aus den USA importiertes Fest betrachtet. Dementsprechend amerikanisch geht es zu: aus den Lautsprechern dröhnen amerikanische Weihnachtsklassiker und Santa Claus bringt Geschenke. Weihnachtsmärkte nach deutschem und österreichischem Vorbild gibt es in japanischen Großstädten auch. Die zahlreichen Parks werden während der sogenannten "Christmas Illumination" im Dezember von vielen bunten Lichtern erhellt. Der 24. Dezember wird meist zu zweit bei einem romantischen Date begangen. Typisch: Christmas Cakes. Dabei handelt es sich um üppige Torten in weihnachtlicher Farbkombination oder mit weihnachtlicher Dekoration.
Island: 26 Tage Weihnachten
Im hohen Norden ist Weihnachten keine Sache von ein paar Tagen. In Island feiert man von 12. Dezember bis zum 6. Jänner. In den 13 Tagen vor dem Fest gibt's für die Kinder von den "13 Weihnachtsmänner" kleine Süßigkeiten. Allerdings nur für die Braven, versteht sich. Die Schlimmen bekommen stattdessen von den "julemaend" eine Kartoffel. Am 23. Dezember essen viele Familien traditionellerweise Kaest Skata, einen fermentierten Rochen. Dieser riecht mehr als gewöhnungsbedürftig. Am 24. Dezember feiert man die Ankunft des letzten der 13 Weihnachtsmänner mit Essen, Tannenbaum und Geschenken mit der Familie. Bis zum 6. Jänner ziehen sich der Sage nach die Weihnachtsmänner wieder einzeln in ihre Fels-Lavalandschaft zurück, jeden Tag einer. Wenn am 6. Jänner auch der letzte gegangen ist, wird mit einem ausgiebigen Feuerwerk gefeiert.
Russland: Väterchen Frost und Snegurotschka
In Russland feiert man erst an Silvester groß – bei gutem Essen und vielen Drinks meist bis in die frühen Morgenstunden. Im Gegensatz zum Christkind oder dem Weihnachtsmann ist allerdings "Väterchen Frost" derjenige, der die Geschenke bringt. Stets begleitet von seiner Enkelin "Snegurotschka" – was auf Deutsch "Schneeflocke" bedeutet. Das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. Jänner wird beschaulicher gefeiert. Geschenke gibt es keine, dafür aber einen meist mehrstündigen feierlichen Gottesdienst mit Lichterprozession und viel gutes Essen.
Peru: Krippen-Hype an Weihnachten
In Peru sind es vor allem die Weihnachtskrippen, die rund um die Weihnachtszeit mit vielen Traditionen behaftet sind. Viele Familien haben überdimensionierte Nachbildungen Betlehems, die sie jedes Jahr erweitern und schon Ende November aufstellen. Das Jesuskind wird erst am Heiligen Abend dazugelegt. Am 24. Dezember findet am Hauptplatz von Cusco der riesige Weihnachtsmarkt "Santurantikuy" statt. Die Menschen kommen von Nah und Fern, um sich mit religiöser Kunst, Geschenkartikeln und Essen einzudecken – oder ihre Waren zu verkaufen. Hier beginnt sich ein zauberhafter Brauch durchzusetzen: Unternehmen verteilen Geschenke und Süßes an bedürftige Kinder und Familien.
Frankreich: Silvester für Gourmets
In Frankreich begeht man den Jahreswechsel traditionellerweise mit sehr viel gutem Essen. Austern, Foie Gras, Räucherlachs und natürlich Champagner stehen dann auf den Speisekarten. Hinausgehen und Raketen zünden? Das ist in Frankreich eher unüblich, in vielen Städten sogar verboten. Nach alter Tradition tauschen Liebespaare unter einem Mistelzweig Neujahrsküsse aus.
Marokko: Tee statt Champagner
Das muslimisch geprägte Land verzichtet weitgehend auf Silvesterfeiern. Vielerorts verabschiedet man sich vom vergangenen Jahr gemeinsam mit der Familie und mit Freunden bei einem ausgiebigen Essen. Statt Raketen und Champagner gibt es frischen Minztee, entweder warm oder erfrischend auf Eis.
Spanien: Wunsch-Weintrauben
Zu jedem Glockenschlag um Mitternacht isst man in Spanien traditionellerweise eine Weintraube und wünscht sich dabei etwas. Schafft man es nicht, alle Weintrauben bis zum Ende der Schläge zu verspeisen, bedeutet das Unglück im neuen Jahr. Wer an Silvester rote Unterwäsche trägt, dem ist Glück und Liebe im nächsten Jahr beschieden.
Portugal: blau machen
In Portugal isst man statt der Weintrauben zwölf Rosinen – und wünscht sich für jede Rosine etwas. An Silvester wird immer etwas Neues getragen. Wer Blau wählt, hofft auf ein glückliches neues Jahr. Rot steht für die Liebe, Braun für Erfolg im Berufsleben. Das neue Jahr startet dann traditionellerweise mit einem Bad im Atlantik am 1. Januar.
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