Der Trend des Fastens für ein gesundheitsbewusstes Leben
„Die Kraft des Baumes kommt aus seinen Wurzeln. Die Kraft der Gesundheit aus dem Darm.“
Das Motto von Marienkron, in Mönchhof im Seewinkel gelegen, ist ein ganz besonderes: Mit dem Schwerpunkt Darmgesundheit ist das Angebot im Kurhaus „einzigartig im deutschsprachigen Raum, sagt Direktor Gunther Farnleitner.
Nicht nur zu Beginn des neuen Jahres, wo man für gewöhnlich gute Vorsätze fasst, spielt in Marienkron gesunde Ernährung eine bedeutende Rolle. Auf ein gutes Bauchgefühl wird das ganze Jahr über gesetzt.
Fastenzentrum Marienkron
Derzeit, so Farnleitner, ist Marienkron als Gesundheitseinrichtung geöffnet. „Wir haben momentan ein Drittel der Zimmer aufgrund von Covid gesperrt, damit wir genügend Platz im Speisesaal haben und die nötigen Abstände einhalten können.“ Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten seien jedenfalls „weitestgehend ausgelastet“.
Anders als sonst, weilen derzeit ausschließlich Gäste aus Österreich im Haus. In „Normalzeiten“ kämen auch etwa zehn Prozent der Fastengäste aus dem Ausland.
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Die Gesundheitseinrichtung, die 1969 von den Zisterzienserinnen der benachbarten Abtei gegründet worden war, ist im Mai 2019 nach einem umfassenden Zu- und Umbau und mit einem neuen Konzept frisch erwacht. Während vor etwa einem halben Jahrhundert Kneipp-(Kur-)Gäste empfangen wurden, werden heute „der Darm und die Gesundheit ins Zentrum aller Bemühungen gestellt“.
Augenmerk werde auf das „Gesunden, Fasten und Kraft-Tanken“ gelegt. „Der Arzt und der Gast entscheiden, welche Fastenform sinnvoll ist“, erklärt der Direktor. Auch „mildere Formen“ wie das Gemüsefasten werden in Marienkron offeriert. Meist bleiben die Gäste zehn Tage und länger.
Fastenumfrage
Um über die Bedürfnisse der Österreicher Klarheit zu erlangen, hat man im Rahmen der „Marienkroner Fastenumfrage 2021“ deren Ess- und Ernährungsgewohnheiten genauer unter die Lupe genommen.
In der zweiten Marienkroner Fastenumfrage wurden im vergangenen Dezember 500 Österreicher zwischen 14 und 75 Jahren online befragt
Demnach haben sechs von zehn Befragten im Vorjahr etwas an ihrer Ernährung verändert.
17 Prozent gaben an, sich aufgrund der Corona-Situation und des Lockdowns gesünder ernährt zu haben, 16 Prozent reduzierten den Konsum von Süßem, 15 Prozent setzten auf gemüsebetonte Kost, 14 Prozent konsumierten weniger Fleisch. Nur 13 Prozent aßen mehr als sonst.
Der achtsame Umgang mit der körperlichen und geistigen Gesundheit ist mehr in den Mittelpunkt gerückt.
Immunsystem stärken
Abgefragt wurde auch, wie die Österreicher in der Zeit der Pandemie auf ihre Gesundheit schauen. Mehr als die Hälfte gab an, mehr Zeit in der freien Natur verbracht zu haben. Nach den Methoden befragt, um in Covid-Zeiten ganz gezielt ihr Immunsystem zu stärken, nannten sechs von zehn Befragten das Tanken frischer Luft sowie vier von zehn Personen den häufigeren Verzehr von Obst und Gemüse.
Fasten ist einer der häufig genannten Neujahrsvorsätze. Vier von zehn Befragten wollen dies heuer auch tun. Der Wunsch, dabei Gewicht zu verlieren, steht im Vordergrund.
Am beliebtesten ist das Intervallfasten, bei der Nahrungskarenz und Essensphasen einander abwechseln.
Dass Fasten den Körper reinigt – darüber waren sich mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer einig.
Positive Effekte
Die weiteren am häufigsten genannten Auswirkungen des Fastens sind der positive Effekt auf den Stoffwechsel und die Senkung des Blutdrucks.
Zwei von zehn Personen sind der Meinung, dass durch Fasten die Körperzellen regeneriert werden und somit der Alterungsprozess verlangsamt wird. Für 16 Prozent hat Fasten einen positiven Einfluss auf Diabetes, elf Prozent sehen den bewussten Verzicht als einen Energie-Kick und jeder Zehnte empfindet Fasten als positiv bei Rheuma und Arthritis sowie bei Depressionen.
„Viele Gäste kommen mit eben diesen genannten Beschwerden zu uns ins Kurhaus“, erklärt die medizinische Leiterin von Marienkron, Ulrike Göschl.
Individueller Plan
Unter anderem mit einem individuellen Ernährungsplan, Therapien und Beratung könne man „gezielte Impulse setzen und bei Stress, Schmerz, Bluthochdruck, Rheuma, beginnendem Diabetes etc. gegensteuern“, sagt Göschl.
Auch ganzheitliche Therapieanwendungen sind dabei ein wesentlicher Bestandteil.
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