"Widerwärtig": Sarah Silverman kritisiert übergriffige Ärzte

Sarah Silverman ist amerikanische Komikerin, Schauspielerin und Schriftstellerin.
Im Netz beschreibt die Schauspielerin unangenehme Situationen und klärt auf, warum es für Frauen wichtig ist, sich zu wehren.

100.000 Likes binnen weniger Stunden sprechen eine deutliche Sprache: Sarah Silverman hat mit ihrem Posting über Frauenarztbesuche einen Nerv getroffen.

In ihrem Beitrag auf Instagram beschreibt die US-Schauspielerin, wie sie von einem Gynäkologen mehrfach unpassend berührt wurde.

"Widerwärtig": Sarah Silverman kritisiert übergriffige Ärzte

"Ich hatte heute eine beschissene Zeit bei meinem Mammografie-Termin", schreibt Silverman einleitend. Sie müsse sich nach jeder Mammografie (Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, Anm.) auch einer Ultraschalluntersuchung unterziehen, da sie über dichtes Brustgewebe verfüge.

Die weibliche Brust besteht aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe. Von einer hohen Brustdichte spricht man, wenn die Brust viel Drüsen- und Bindegewebe, aber wenig Fettgewebe enthält. Die Brustdichte kann das Brustkrebsrisiko beeinflussen. Eine sehr hohe Brustdichte erschwert es zudem, im Röntgenbild Brustkrebs zu entdecken.

Keine guten Erfahrungen

Mit dem Radiologen, der bei ihr bereits des Öfteren die Untersuchung durchgeführt hat, hat Silverman keine guten Erfahrungen gemacht.

"Er öffnete meinen Kittel und gab Gel auf meine Brüste und schmierte es mit seinen bloßen Fingern herum. Dann begann er, mit mir über meine Röntgenaufnahme zu sprechen und mich zu belehren, während meine Brüste unbedeckt, mit Gel beschmiert und kalt waren und dann ich sagte schließlich: 'Hey, können wir entweder darüber reden, wenn ich angezogen bin oder während Sie den Ultraschall machen? Ich fühle mich nicht wohl dabei'."

Der Arzt habe dann aufgehört zu sprechen. Als er mit Ultraschallgerät über ihre Brüste fuhr, half er erneut mit seinen Händen nach. Nachdem Silverman sich erkundigte, ob es notwendig sei, dass er sie direkt mit seinen Händen berührt, verneinte er dies. Es sei jedoch für sein Gleichgewicht von Vorteil. "Ich sagte: 'Ich glaube an dich und ich denke, du kannst ohne Finger auf mir auskommen'."

Mangelndes Bewusstsein

Silverman zufolge sei es die Aufgabe jedes Artes, "sich bewusst zu sein, dass das für eine Frau unangenehm sein kann". Das "arrogante Gehabe" des Arztes habe sie besonders erzürnt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie ihn darauf hingewiesen, dass derart intime Untersuchungen unangenehm für sie seien. "Das ist widerwärtig und wohl ein unbewusstes Machtspiel."

"Das war meine letzte Mammographie mit diesem Kerl. Oder irgendeinen Typ", erklärt sie.

Anderen Frauen rät die Komikerin, die sich in ihrer Arbeit oft mit Tabus und Vorurteilen befasst, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht von männlicher Obrigkeit unterdrücken oder zum Schweigen zwingen zu lassen – auch nicht im medizinischen Kontext.

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