Wegen Tampons: Model verlor jetzt auch zweites Bein

Lauren Wasser auf dem Laufsteg (2016).
Lauren Wasser musste bereits vor sechs Jahren aufgrund eines toxischen Schocksyndroms der rechte Unterschenkel amputiert werden.

Erst kürzlich sagte Lauren Wasser in einem in der Zeitschrift Instyle veröffentlichten Text, dass in ein paar Monaten ihr linkes Bein amputiert werden soll. Denn dieses bereite ihr qualvolle Schmerzen, weil dieses ein offenes Geschwür, keine Ferse und keine Zehen habe. Die heute 29-jährige Amerikanerin erlitt vor rund sechs Jahren ein toxisches Schocksyndrom, weswegen ihr bereits der rechte Unterschenkel amputiert werden musste. Sie wurde damals mit 42 Grad Fieber ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hatte einen Herzinfarkt, ihre Organe waren kurz vor dem Versagen. Die Diagnose lautete: toxisches Schocksyndrom (TSS), verursacht durch einen Tampon.

Vor wenigen Tagen postete Wasser nun ein Bild von sich im Krankenhaus, beide Beine sind auf diesem bereits amputiert. Neben Wasser steht Amy Purdy, Model, Schauspielerin und paralympische Snowboarderin, der ebenfalls beide Beine amputiert wurden.

Jennifer Rovero, die Lebensgefährtin von Wasser, informierte die Fans in den sozialen Medien über den Verlauf der Operation. "Leute, sie ist im Aufwachraum! Sie ist draußen! Der Arzt hat gesagt, dass alles gut gegangen ist!", informierte Rovero vor wenigen Tagen.

Lebensgefährliche Infektion

Vor sechs Jahren musste Wasser bei der Amputation ins künstliche Koma versetzt werden. Trotz dieses Schicksalsschlags kämpfte sie sich zurück ins Leben und hat es sich seither zur Aufgabe gemacht, andere Frauen über die Gefahren von Tampons und das toxische Schocksyndrom aufzuklären. Bei diesem handelt es sich um eine lebensgefährliche Infektion. Meist wird diese durch das Bakterium Staphylococcus aureus und die von dem Bakterium produzierten Gifte verursacht. Es treten Symptome einer Blutvergiftung auf. Das kann beispielsweise passieren, wenn Frauen Tampons mit dem Finger und nicht mit einer Einführhilfe einführen - oder wenn stark saugende Tampons verwendet und zu selten gewechselt werden. Bakterien auf Hand und Finger können beim Einführen in den Körper gelangen und eine Infektion auslösen.

Erstmals beschrieben wurde das toxische Schocksyndrom in den 80er-Jahren, als bei jungen Mädchen, die Tampons verwendeten, die Symptome auftraten. Auch Hautwunden, Verbrennungen und Insektenstiche können neben Scheide und Gebärmutter Eintrittspforten für den Erreger sein. Jedoch tritt jeder zweite Fall von TSS bei Frauen während der Periode auf, wenn sie Tampons benutzen.

Wasser sagt, dass sie ihre Tampons immer regelmäßig gewechselt hat, auch an jenem Tag, an dem sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie ist überzeugt, dass schädliche Inhaltsstoffe in den Tampons und mangelnde Aufklärung das toxische Schocksyndrom bei ihr ausgelöst hätten. Trotzdem ist sie dankbar, am Leben zu sein und will weiterhin mehr Bewusstsein für das Thema schaffen. "Was ich jetzt tun kann, ist sicherzustellen, dass das anderen Personen nicht passiert", schrieb Wasser im November. Sie unterstützt die Gesetzesinitiative Robin Danielson Act, die nach einer Frau benannt wurde, die aufgrund des toxischen Schocksyndroms starb.

Die Initiative richtet sich an die Gesundheitseinrichtungen des Landes, dass diese künftig mehr Untersuchungen in puncto Frauenhygieneprodukte unterstützten sollten, um herauszufinden, inwieweit diese eine Gefahr für die Gesundheit von Frauen darstellen können.

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