Warum englische Schüler im Atmen unterrichtet werden

Symbolbild
Die Kinder sollen bereits in jungen Jahren lernen, achtsam mit sich selbst umzugehen.

An 370 Schulen in England wurden Achtsamkeits-, Atem- und Entspannungsübungen in den Unterrichtsplan aufgenommen. Die Kinder sollen auf diese Art und Weise verstehen, dass es wichtig ist, sich um die eigene psychische Gesundheit zu kümmern.

Neue Herausforderungen

Das Programm soll zunächst zwei Jahre an den Schulen laufen. Die Regierung erhofft sich, dadurch Informationen darüber zu gewinnen, was Schülern in der Entwicklung ihrer psychischen Gesundheit helfen kann. "Wir sind heute als Gesellschaft bezüglich psychischer Gesundheit offener als je zuvor, aber die moderne Welt hat neue Herausforderungen für unsere Kinder hervorgebracht", sagt der englische Bildungsminister Damian Hinds zum Independent. "Schulen und Lehrer haben nicht alle Antworten und können sie auch gar nicht haben, aber wir wissen, dass sie eine besondere Rolle spielen können. Darum haben wir einen der größten Versuche bezüglich psychischer Gesundheit an Schulen gestartet."

Durchgeführt wird der Versuch vom "Anna Freud National Centre for Children and Families" in Zusammenarbeit mit dem University College in London. Es handelt sich weltweit um eines der größten Projekte dieser Art.

Konkret bekommen die Schüler bereits in der Grundschule Muskelentspannungstechniken, Aufmerksamkeitsübungen und Atemtechniken beigebracht. In weiterführenden Schulen werden diese körperlichen Übungen um Informationssitzungen erweitert, in denen sich Schüler, Experten und Lehrer austauschen können.

Iman Hussein von der Organisation erklärte dem Independet, warum es so wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst lernen: "Es ist wirklich ermutigend zu sehen, wie die Regierung Maßnahmen ergreift, die Kinder in ihrer psychischen Gesundheit fördern sollen. Wir wissen aus unseren eigenen Schulprogrammen, wie wichtig es ist, frühzeitig tätig zu werden und Probleme in ihren Anfängen zu stoppen."

Depressionen bei Jugendlichen

Auf diese Art und Weise könnten Ängste und Schmerzen, die einige Jugendliche erleiden, verringert werden, genauso wie ihr Bedarf nach intensiver Unterstützung. Dass das notwendig ist, zeigen kürzlich durchgeführte Untersuchungen des University College London. Diese haben gezeigt, dass viele Teenager mit Depressionen konfrontiert sind, Mädchen hätten damit doppelt so häufig zu kämpfen wie Burschen. Zurückzuführen sei das unter anderem auf die sozialen Medien.

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