Was Simsen über die Beziehung sagt

Wird bald Werbung am Handy blockiert? Die Telekom-Branche denkt über einen solchen Vorstoß nach.
Manche bombardieren ihren Partner mit SMS, andere tippen nur selten ins Handy. US-Forscher untersuchten, was das Simsen über den Partner aussagt.

Ein Team von Forschern um Shanhong Luo von der University of North Carolina beschäftigt sich damit, wie häufig über Telefon, SMS oder eMail kommuniziert wird. Sie analysierten das Kommunikationsverhalten von 400 Studenten und fanden heraus, was das Simsen über den Partner aussagt. Die Ergebnisse wurden jetzt im Journal Computers in Human Behaviour veröffentlicht: Demnach schicken manche Menschen bis zu 500 SMS pro Tag, andere wiederum nutzen kaum Kurznachrichten. Wer viel SMS schreibt, der nutzt weniger andere Kommunikationsmittel, ist mit dem Partner weniger emotional verbunden und weniger glücklich. Daraus ergibt sich, dass vor allem bindungsängstliche Menschen SMS als Kommunikationsform nutzen. Die Forscher unterscheiden zwischen zwei Typen:

- Die sogenannten vermeidenden Ängstlichen wollen unabhängig sein, verlangen auch keine emotionalen Zuwendungen und halten keine Intimitäten und Nähe aus. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass SMS diesen Menschen dabei helfen, sich dem Partner verbunden zu fühlen, ohne ihm Nahe zu kommen.

- Der zweite Typ ist das Gegenteil: Sie leben ständig in der Angst, verlassen und nicht genug geliebt zu werden. Die Wissenschaftler bezeichnen sie als typische Klammerer, die ihrem Partner ständig nah sein wollen. Sie schicken pausenlos SMS, um Feedback zu bekommen und um zu fragen, ob alles in Ordnung ist.

Die Wissenschaftler folgern daraus, dass beide Typen negative Erfahrungen mit Bezugspersonen gemacht haben, die ihnen nahe stehen. Erfahrungen mit Menschen, die unberechenbar und emotional unzuverlässig sind, wirken noch Jahre nach.

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