Der angepasste Tag im Leben eines Millennials

Im Schnitt verbringen junge Erwachsene morgens eine Viertelstunde im Band
Eine neue Studie beschreibt den typischen Tagesablauf der 14- bis 29-Jährigen.

Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines 14- bis 29-Jährigen aus? Das Meinungsforschungsportal Marketagent und die Eventmanagementagentur DocLX wollten es wissen und befragten 1763 Jugendliche im Jänner und März 2016 zu ihrem Tagesablauf. Ihr Fazit: Die sogenannte Generation Y lebt bewusster und angepasster, als viele vermuten würden. "Die Jugendlichen finden sich im geregelten Alltag sehr gut zurecht, wobei sich das Bedürfnis nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance schon in jungen Jahren erkennen lässt", fasste DocLX-Gründer Alexander Knechtsberger bei der Studienpräsentation am Donnerstag zusammen. Auch Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl zeigt sich von den vernünftigen "Millennials" positiv überrascht: "Wir sehen eine Generation, die bewusst mit ihrer Zeit umgeht und weitgehend zufrieden ist. Die jungen Erwachsenen sind keine Rebellengeneration, sondern haben sich mit dem System angefreundet."

Handy ist in, Telefonieren out

Konkret wurden die Jugendlichen zum vergangenen Tag befragt - und da wurde praktisch kein Thema ausgelassen: Aufsteh-Zeitpunkt, Ernährungsgewohnheiten, Mediennutzung, gesundheitliche Wehwehchen, psychisches Wohlbefinden. Im Schnitt stehen die 14- bis 29-Jährigen um 6.30 Uhr auf, auch am Wochenende verlassen sie schon um 9.30 Uhr das Bett. Fast die Hälfte der Befragten wird vom Smartphone geweckt, nur noch 13 Prozent verwenden einen klassischen Wecker.

Überhaupt spielt das Handy eine große Rolle im Leben der jungen Erwachsenen: Am wenigsten, nämlich zwei Stunden, wird es paradoxerweise zum Telefonieren genützt (wobei mit zunehmendem Alter mehr telefoniert wird). Durchschnittlich werden nur vier Telefonate geführt, jedoch 53 Kurznachrichten verschickt. Auch hier gilt: Je jünger, desto lieber und öfter wird getippt. EMails sind ebenfalls out, im Schnitt werden nur drei pro Tag versendet. Das präferierte soziale Medium ist Facebook (80 Prozent nutzten es am Vortag), danach folgen die Videoplattform YouTube (60 Prozent) und das Fotoportal Instagram (36 Prozent).

Keine Morgenmuffel

Trotz des frühen Aufstehens sind 41 Prozent zu Beginn des Tages gut gelaunt, was womöglich auch daran liegt, dass 34 Prozent den Tag mit einem Guten-Morgen-Bussi beginnen. Nur 3,6 Prozent waren am vergangenen Morgen schlecht drauf. Nach dem Aufstehen werden durchschnittlich 15 Minuten im Bad verbracht. Unter der Woche gehen die Jugendlichen um 23 Uhr schlafen, selbst am Samstag liegen sie im Schnitt um Mitternacht im Bett. Jeder Fünfte hat Einschlafprobleme, wobei junge Männer leichter und schneller einschlafen als junge Frauen. Im Schnitt schlafen sie sieben Stunden.

Sechs bis acht Stunden des Tages werden der Ausbildung/Arbeit gewidmet, fünf Stunden werden unter der Woche aktiv mit Freizeitgestaltung verbracht. Apropos: Sowohl werktags als auch am Wochenende hängen die Jugendlichen am liebsten mit ihren Freunden zuhause ab - Sport spielt in der freien Zeit eine untergeordnete Rolle. Im Schnitt wird nur eine Stunde an der frischen Luft verbracht, während 60 Prozent des Tages auf sitzende und liegende Tätigkeiten entfallen. Nur 30 Prozent haben am Vortag Sport getrieben - zu den beliebtesten Sportarten zählen Fitness, Yoga und Pilates, gefolgt von Krafttraining und Laufen.

Bitte kein Fast Food

Obwohl nur zwei Drittel der Millennials frühstücken, steht eine bewusste Ernährung bei der Generation Y hoch im Kurs. Ganze 75 Prozent haben ihr Abendessen am Vortag selber zubereitet, Fertiggerichte und Fast Food kommen hingegen nicht gut an. Auch "Low Carb" hat sich in der Generation Y noch nicht durchgesetzt: Die bevorzugten Lebensmittel sind Kohlenhydrate und Milchprodukte, Eier und Fisch stehen seltener auf dem Speiseplan. Auch bei den Getränken mögen's die meisten gesund, 70 Prozent trinken am liebsten Leitungswasser, gefolgt von Kaffee und Mineralwasser.

Trotz überwiegend guter Laune (63 Prozent gaben an, am Vortag happy gewesen zu sein) haben auch die Millennials mit einigen Wehwehchen zu kämpfen: 29 Prozent quälen Müdigkeit und Erschöpfung, jeder Fünfte hat Kopfweh, Verspannungen und Rückenschmerzen. Immerhin 35 Prozent waren komplett beschwerdefrei.

Die körperlichen Beschwerden sowie Ärger über andere oder Stress erreichen am Freitag den Höhepunkt, was bedeutet, dass die Jugendlichen ausgelaugt und mit dem Wunsch nach Erholung ins Wochenende starten. Vor allem der Sonntag ist Tag der Ruhe - hier wird im Schnitt nur mit fünf Menschen kommuniziert.

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