"Real Housewives of ISIS" spaßt über Extremismus

"Real Housewives of ISIS" spaßt über Extremismus
Zielscheibe der Sketches sei laut der Autoren die Thematik der Online-Anbahnung und nicht ISIS.

Darf man sich über religiösen Fundamentalismus lustig machen? Wenn es nach den Comedians Heydon Prowse und Jolyon Rubinstein geht, lautet die Antwort auf diese Frage eindeutig ja. Prowse und Rubinstein wurden im Jahr 2013 für die Satireshow "The Revolution Will Be Televised" mit dem britischen Filmpreis Bafta ausgezeichnet.

In ihrer neuen Satireserie "Revolting", die seit Dienstag, dem 3. Jänner, auf BBC Two ausgestrahlt wird, haben sich die beiden dem Thema mit dem Sketch "The Real Housewives of ISIS"angenähert. Die sechsteilige Reihe wurde von amerikanischen Serien wie "The Real Housewives of Orange County" inspiriert. In "The Real Housewives of ISIS" werden Frauen aus dem Westen aufs Korn genommen, die via Internet mit islamistischen Extremisten angebandelt haben.

Welches Outfit zur Enthauptung?

Der Sketch beginnt mit einer Frau im Hidschab, die ihren Ehemann online kennenglernt hat. Sie sagt: "Es sind nur noch drei Tage bis zur Enthauptung und ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll." Eine andere Frau taucht vor ihren Freundinnen in einer Sprengstoffweste auf und sagt zu diesen: "Was haltet ihr davon? Ahmed hat mich gestern damit überrascht." "Du wirst fantastisch aussehen", sagt eine der Frauen und tippt den Hashtag "Tod dem Westen" und ISIS-Emojis in ihr Telefon.

Als plötzlich eine andere Ehefrau mit derselben Sprengstoffweste auftaucht, kommt es zu Spannungen zwischen den Frauen. "Was für eine Schlampe. Sie wusste, dass ich die Weste habe", sagt die erste Frau.

>> Auf Facebook gibt es einen Auszug von "Real Housewives of ISIS" zu sehen

Laut Prowse habe es vonseiten der BBC keinerlei Bestrebungen gegeben, in die kontroversen Gags einzugreifen oder diese umzuändern. Zielscheibe der Witze sei die Thematik der Online-Anbahnung und nicht ISIS. "Es geht um die Menschen, die für diese Art der Kontaktaufnahme anfällig sind", so Rubinstein.

Referenz auf Weiße Witwe

Er bezieht sich damit auf Frauen wie beispielsweise Samantha Lewthwaite, deren in Jamaika geborene Ehemann und Islamist Germain Lindsay sich am 7. Juli 2005 mit drei anderen in der Londoner U-Bahn in die Luft gesprengt hat. Lewthwaite selbst wurde in Nordirland geboren und konvertierte zum Islam und bekam den Spitznamen Weiße Witwe. Für einige Jahre war sie von der Bildfläche verschwunden, sie soll aber die Drahtzieherin des tagelangen Massakers in der Westgate Mall in Nairobi gewesen sein, bei dem im September 2013 nach offiziellen Angaben 67 Menschen getötet worden sind.

Unterschiedliche Reaktionen in den Sozialen Medien

In den Sozialen Medien fallen die Reaktionen auf "The Real Housewives of ISIS" unterschiedlich aus. Während einige Nutzer in Kommentaren auf Facebook und Twitter ihren Unmut darüber äußern, dass die Show unsensibel und nicht lustig sei, schätzen andere deren schwarzen Humor.

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