Saumäßig gute Spürnase

Saumäßig gute Spürnase
Mehr als tausend Geruchsgene machen Schweine zu Supernasen.

Rechtzeitig zur Trüffelzeit liefert ein internationales Forscherteam neue Erkenntnisse über jene Tiere, die die exklusiven Pilze in der Erde aufstöbern. Dass Schweine nämlich so hervorragende Trüffelsucher sind, liegt laut Lawrence Schook von der University of Illinois an ihren Genen. Eine umfassendste Analyse des Schweine-Erbguts zeigt, dass sowohl Haus- als auch Wildschweine mehr Geruchsgene als die meisten anderen Säugetiere besitzen.

Mehr als 1.300 Gene seien beim Schwein nur für die Funktion der verschiedenen Duftsensoren zuständig. Dies spiegle wieder, wie stark diese Tiere sich bei der Nahrungssuche auf ihren Geruchssinn verlassen, berichten die Wissenschafter im Fachmagazin Nature.

Der Geschmackssinn allerdings ist bei den Schweinen eher unterentwickelt: Sie besitzen nur wenige Gene für Bittersensoren, und auch süße und herzhafte Aromen nehmen sie wahrscheinlich weniger gut wahr als wir Menschen, wie die Analysen zeigten. "Schweine fressen deshalb problemlos Dinge, die für uns abscheulich schmecken", erklärt Teamleiter Schook.

Erbgut-Vergleich

Der Erbgut-Vergleich von Wildschweinen aus verschiedenen Gegenden ergab zudem, dass sich die Vorfahren der europäischen und asiatischen Wildschweine schon vor einer Million Jahren voneinander trennten. Entsprechend sind auch domestizierte Rassen voneinander unabhängig sowohl im westlichen Eurasien als auch in Ostasien entstanden.

Für ihre Studie hatten die Forscher das Erbgut eines weiblichen Duroc-Hausschweins sequenziert, einer der Stammrassen vieler moderner Zuchtschweine. Diese Gensequenz verglichen sie mit dem Erbgut von zehn Wildschweinen aus verschiedenen Gebieten Europas und Asiens sowie mit dem Erbgut anderer Säugetiere.

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