Zum zweiten Bikes & Drinks-Abend: Die Patschen haben sich nicht verändert

Zum zweiten Bikes & Drinks-Abend: Die Patschen haben sich nicht verändert
Beim zweiten KURIER Reise-Abend „Bikes & Drinks“ plauderten Kabarettist Herbert Steinböck und Familienradler Michael Hempt mit Leserinnen und Lesern über Freuden und Sorgen des Radreisens

An eine unheimliche Situation, die ihm bei seinen vielen Radreisen mit Freunden untergekommen ist, erinnert sich der Kabarettist Herbert Steinböck besonders lebhaft: Abenteuerlustig radelten sie trotz Unwetterwarnung den Pass auf das Südtiroler Stilfser Joch. Das Donnergrollen war schon zu hören, aber kein Berg konnte sie jemals „abwerfen“, kein Patschen sie aufhalten. Plötzlich begannen die  Leitplanken neben ihnen „zu singen“. Elektrische Spannung lag in der  Luft und schlagartig wurden die  jungen Männer vernünftig: Sie suchten schnellstmöglich eine Hütte. Das war damals   in den Achtzigern, als die Mütter ihnen   die Satteltaschen für die Räder von Hand nähten.

Die Gäste des zweiten „Bikes & Drinks“, einem Leserinnen- und Leser-Abend von KURIER ReiseGenuss und Qwic E-Bikes, lauschten  gespannt den lustigen, haarsträubenden Abenteuern aus Steinböcks jungen Jahren und den Lehren, die er aus ihnen gezogen hat. Heute ist er E-Bike-Fahrer,  früher wollte er sich quälen. Seine wichtigste Message: „Wir haben immer im richtigen Moment gesagt, nächstes Jahr machen wir es uns gemütlicher“, so hat er die Lust auf das Radfahren nie verloren und fährt bis heute jedes Jahr auf Radreise. Und heute ist er 64.

Wenn man die eigene Grenze erreicht

Der  Familienvater Michael Hempt weiß auch, dass es Gemütlichkeit beim Radreisen braucht. Er und seine Frau haben ihre drei (Klein-)Kinder auf eine siebenwöchige Radelei nach Kroatien mitgenommen. Der älteste Sohn strampelte auf dem Stufentandem  seiner Mutter mit, Hempt selbst transportierte seine beiden Jüngeren im überdachten Thule Chariot Anhänger.
 

Zum zweiten Bikes & Drinks-Abend: Die Patschen haben sich nicht verändert

Die Eltern richteten sich nach der Energie der Kinder. Wenn sie hungrig wurden, pausierten sie und schalteten den Gaskocher ein, wenn sie müde wurden, packten sie das Zelt aus und übernachteten auf dem nächstgelegenen Campingplatz oder bei einem Bauern.  Um das Erlebnis entspannt zu halten, fuhren sie nur an fünf Tagen die Woche. Hempt erinnert sich daran, dass sie sehr schnell  festgestellt haben: „Die Kinder sind  glücklich, wenn sie merken, dass wir Eltern  glücklich sind.“

 Trotzdem erreichte auch die junge Familie ihre Grenzen. Schon am dritten Tag wollten sie aufgeben. Aber das Ybbstal motivierte sie zur Weiterfahrt. Mühsal bereiteten ihnen  Unwetter in Istrien,  der   Schlamm dort verklebte ihnen die Reifen samt Speichen. Für einige Hundert Meter brauchten sie  eine Ewigkeit. Bis heute findet Hempt Schlammspuren auf seinem Equipment. Und natürlich gab es unterwegs einige Patschen. Hempt schmunzelt: „Manche Dinge haben sich seit den Achtzigern nicht verändert.“

Zum zweiten Bikes & Drinks-Abend: Die Patschen haben sich nicht verändert

Seine wichtigste Erkenntnis teilt er mit den Zuhörern des Bikes & Drinks-Abends: Man muss sich und seine Kraft richtig einschätzen. Im Anschluss plauderten Hempt und Steinböck bei Pasta von May31 und Drinks von Kempinksi  mit den Gästen.Der nächste „Bikes & Drinks“-Abend wird im September  wieder im Qwic E-Bike Experience Center stattfinden. Infos dazu finden Sie rechtzeitig in KURIER ReiseGenuss.

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