Wunderbare Städte: Sibiu (Teil 5/5)

Idyllisch aber nicht ungefährlich: In Rumänien starben pro eine Million Einwohner 86 Personen im Straßenverkehr. Hier Sibiu in Transylvanien.
Europa hat neben den Barcelonas, Venedigs und Berlins noch so viele andere wunderbare Städte zu bieten, an die viele bei ihrer Reiseplanung gar nicht denken. Wir haben uns in fünf Außenseiter verliebt

Weil Sibiu, oder mit deutschem Namen Hermannstadt, seine Farben, seine Freude, seine Vitalität wieder gefunden hat. Diese uralte Stadt inmitten Siebenbürgens strahlt, ihre mittelalterlichen Hausfassaden leuchten, ihre gepflasterten Gässchen der Altstadt laden zum endlosen Spazieren ein. Und immer, an jeder Ecke, findet sich ein kleines Restaurant. Nichts gibt es, was dort nicht schmeckt: von den Krautwickeln, dem berühmten Maisbrei über die Suppe Ciorba de perisoare bis zu den Striezeln. Alle paar Meter locken Siebenbürger Leckereien. Und man braucht sie, diese Stärkungen, denn es gibt so viel zu sehen in dieser wohl schönsten Stadt Rumäniens: der „Große Ring“, der eigentlich der große Hauptplatz Sibius ist, komplett saniert und prachtvoll wie kaum ein Platz in diesem Teil Europas. Die Lügenbrücke, Museen, Kirchen, Kultur, Kultur, viel Kultur in der nur rund 150.000 Einwohner zählenden Stadt.

Von deutschen Siedlern vor tausend Jahren gegründet, haben die Siebenbürger Sachsen die Stadt geprägt. Aber heute, da atmet Sibiu mehr: die lange Tradition deutscher Handwerks- und Baukunst, den zuweilen auch rauen Charme Südosteuropas, Geselligkeit und Gastfreundschaft und die Freude über das Wiedererwachen der Freiheit. Auch die Jahrzehnte des Kommunismus haben Spuren hinterlassen, so manches Gebäude verfällt noch im Hinterhof. Aber heute, da lebt Sibiu wieder. Und zwar nicht nur für seine immer zahlreicher kommenden Touristen. Sibiu lässt auch seine eigenen Bewohner die wiederentdeckte Lebensfreude spüren.

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