Wo man am besten auf Innsbruck runterschauen kann

„Figln“ oder nur runterschauen: Vom Hafelekar hat man einen der besten Blicke über das Inntal.
Innsbruck hat die spektakulärsten Bergansichten. Aber wo sieht man am besten auf die Tiroler Hauptstadt hinunter?

Wer schon bei klarer Sicht den Landeanflug auf Innsbruck erlebt hat, weiß: Um keine andere Großstadt drängen sich die Berge so dicht wie um die Tiroler Landeshauptstadt. Was Passagieren mit Flugangst ein flaues Gefühl im Magen verursacht, ist für die anderen ein besonderes Erlebnis – so viele Gipfelkreuze, so viele schroffe Hänge, aber auch so viele sonnige Hochplateaus zum Greifen nahe! Und das Beste daran: Einige dieser reizvollen Flecken sind durch öffentliche Verkehrsmittel direkt an die Innsbrucker Altstadt angebunden.

Wo man am besten auf Innsbruck runterschauen kann

Hinter der Innsbrucker Altstadtfassade blinzelt die Nordkette hervor.

KURIER ReiseGenuss stellt drei Ausflugsziele vor, die man per Straßen-, Eisen- oder Seilbahn leicht erreichen kann – und die dank der Höhenlage auch bei Plusgraden im Tal das perfekte Wintergefühl vermitteln werden.

Bim ins Stubaital

Die Stubaitalbahn ist irgendwie ein Kuriosum: Sie sieht aus wie eine Straßenbahn, startet mitten in der Stadt und bringt die Passagiere nach einer Stunde Fahrzeit und fünfundzwanzig Zwischenstopps hoch hinauf ins Stubaital, genauer gesagt nach Fulpmes. Die Route könnte nicht schöner sein: Kaum hat die Bahn das Stadtgebiet verlassen, schlängelt sie sich vorbei an der Bergisel Sprungschanze bergauf zur Mittelgebirgsterrasse mit den Gemeinden Natters und Mutters. Wem nach einer besonders schönen und wenig anstrengenden Winterwanderung ist, der fährt nicht bis zur Endstation, sondern steigt in Telfes aus, das immerhin schon auf eintausend Meter Seehöhe liegt.

Von dort startet man, stets die Bahnstrecke und dahinter das prächtige Bergpanorama der Tuxer Alpen im Blickfeld, zurück Richtung Norden. Der auch im Winter gut passierbare Wanderweg führt bald über die Telfer Wiesen. Die haben auch zu anderen Jahreszeiten ihren besonderen Reiz: im Frühjahr wegen der vielen hier blühenden Enziane, im Herbst wegen der Verfärbung der Lärchenwälder rundherum. Bis zur Haltestelle Telfer Wiesen (die kurioserweise an keine Straße angebunden, sondern ausschließlich für Wanderer gedacht ist) ist man etwa neunzig Minuten unterwegs – alternativ kann man noch eine halbe Stunde lang weiter nach Kreith wandern, von wo die Bahn im Dreißig-Minuten-Takt zurück nach Innsbruck verkehrt.

Wo man am besten auf Innsbruck runterschauen kann

Bim in die Berge: Die Stubaitalbahn verbindet Innsbruck mit einigen Naturjuwelen, zum Beispiel den Telfer Wiesen.

Bahn aufs Seefelder Plateau

Seefeld ist vom Innsbrucker Hauptbahnhof mit der Karwendelbahn in knapp vierzig Minuten erreichbar. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis: Der Zug schraubt sich durch zahllose Tunnel (auch durch die sagenumwobene Martinswand) und über viele spektakuläre Brücken und Viadukte auf 1.185 Meter Seehöhe hinauf. Unser Wandertipp: Steigen Sie in Reith bei Seefeld aus und nehmen Sie den Wanderweg 4, auf dem man in zirka zwei Stunden Mösern (1.200 Meter) erreicht. Dort sollten Sie einen Abstecher zur Friedensglocke machen – einen schöneren Ausblick auf das (im Winter meist grüne) Tiroler Oberinntal können Sie nicht haben!

Von Mösern gibt es, je nach Kondition, verschiedene Varianten, um in ein bis zwei Stunden weiter nach Seefeld zu wandern. Dort ist ja für viele die perfekte Winteridylle daheim, wozu nicht zuletzt das schmucke Ortsbild und die vielen mondänen Geschäfte beitragen. Auch der in die Jahre gekommene Bahnhof wurde anlässlich der Nordischen Ski-WM 2019 renoviert – Grund genug, von hier wieder den Zug zurück nach Innsbruck zu nehmen.

Seilbahn auf Hafelekar

Wissen Sie, was Figln ist? Für Innsbrucker ist das eine läppische Frage, allen Unkundigen sei es an dieser Stelle erklärt: Figln ist Firngleiten mit ultrakurzen Skiern – die aus Metall gefertigt und daher eigentlich gar keine Ski sind.

Fast jeder sportaffine Innsbrucker hat ein Paar davon zu Hause stehen und freut sich auf den 1. April: Da beginnt auf der Nordkette die Figl-Saison, die dann den ganzen Monat hindurch dauert. Wenn Sie es ausprobieren wollen, fahren Sie von der Station Congress in der Altstadt mit der Standseilbahn zur Hungerburg, von dort mit der Seilbahn zur Seegrube (1.905 Meter) oder noch weiter aufs Hafelekar (2.300 Meter). Dort kann man dem bunten Figl-Treiben zuschauen oder es selbst versuchen (Figl-Verleih in der Seegrube). Für alle, die außerhalb der Figlsaison kommen oder sich nicht drüber- (und runter-)trauen, lohnt sich die Auffahrt trotzdem: Vom Hafelekar hat man auf die unten liegende Stadt und das gesamte Inntal einen traumhaften Panoramablick. Für den sollten Sie sich aber warm anziehen – immerhin ist man hier tausendsiebenhundert Meter über der Altstadt.

Wo man am besten auf Innsbruck runterschauen kann

Info

Klimafreundliche Anreise: Innsbruck ist ab Wien seit Dezember nicht nur mit den ÖBB (oebb.at), sondern auch mit der Westbahn erreichbar (westbahn.at, Angebote bis März ab 18,99 €)

Unterkunft: Direkt an der Hungerburgbahn liegt z. B. das Austria Trend Hotel Congress Innsbruck, die Altstadt ist in 10 Min. zu Fuß erreichbar. Doppelzimmer mit F ab 190 € austria-trend.at

Lokaltipp: Die Pianobar in der Altstadt (Herzog-Friedrich-Straße 5, cafepiano.at) ist seit fast vierzig Jahren in Innsbrucks Nachtgastronomie ein Klassiker und entgegen dem Namen ein Restaurant (Spezialität: verschiedene Rösti-Variationen)

Auskunft: innsbruck.info

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