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Leben Reise

Wie reisen wir 2022? Acht Trends von Tourismusprofis

Acht Experten und Expertinnen von der Hotelchefin bis zum Reiseveranstalter prognostizieren, wie Tourismus 2022 aussieht.

02/16/2022, 04:00 AM

Laut den Trendforschern des deutschen Zukunftsinstituts, werden Urlaub und GeschĂ€ftsreisen zunehmend zur QualitĂ€tsfrage. Nachhaltig, solidarisch sowie sozial sollen die Reiseziele und Verkehrsmittel sein. Der Tourismus ist gezwungen, andere Wege zu gehen, um den neuen AnsprĂŒchen gerecht zu werden. Acht Trends, die sich in Zukunft durchsetzen könnten.

„Reise weniger – dafĂŒr richtig!“


Manfred HĂ€upl, Inhaber und GeschĂ€ftsfĂŒhrer Hauser Exkursionen: „Als Slow-Trekking-Anbieter steht auf unseren Touren die Balance zwischen sozialer Verantwortung und einer möglichst geringen Klimabelastung im Mittelpunkt. Daher bieten wir keine Fernreise unter zwei Wochen an. CO2-Kompensation und Projekte zur UnterstĂŒtzung der lokalen Bevölkerung sind Bestandteile unserer Philosophie. Ein Beispiel stellt der ‚Climate Trek‘ in Nepal dar. Alle Lodges entlang der nahezu klimaneutral begehbaren Trekkingroute durch die Helambu-Region wurden nach dem Erdbeben 2015 neu aufgebaut, um den Einheimischen langfristig EinkĂŒnfte zu sichern. 2022 erweitern wir um einen zweiten Climate Trek in der Langtang-Region.“ 

 
Treatments auch fĂŒr Covid-19-Genesene
 

Manick Rodrigo, Inhaber der Barberyn Ayurveda Resorts auf Sri Lanka: „Die Pandemie hat viele Menschen an den Rand ihrer psychischen und physischen KrĂ€fte gebracht. In dieser Situation ist eine Ayurvedakur hilfreich, um Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen. Zudem bieten wir speziell im Barberyn Sands medizinische Treatments fĂŒr Covid-19-Genesene an. So soll Langzeitfolgen wie chronischer Erschöpfung, lang anhaltenden Atembeschwerden oder auch psychischem Ungleichgewicht nach einer ĂŒberstandenen Infektion entgegengewirkt und die ImmunitĂ€t verbessert werden. Die Reha-Maßnahmen umfassen unter anderem ein Ayurveda Covid Care Treatment, tĂ€gliche Gesundheitsberatungen und -checks sowie spezielle, frisch zubereitete Ayurveda-Gerichte.“ 

Serviced Apartments


Harald Ultsch, GeschĂ€ftsfĂŒhrer und GrĂŒnder harry’s home hotels & apartments: „Die Nachfrage nach Serviced Apartments ist groß. Auch der Trend ,Wohnen auf Zeit‘ wurde massiv beschleunigt. Im Segment hybrides Hotel mit Short- und Longstay sprechen wir neben der Zielgruppe Familie auch StĂ€dte- und GeschĂ€ftsreisende sowie Neo-Singles an. Seinen persönlichen Aufenthalt kann der Gast dann aus zahlreichen Komponenten zusammenstellen, egal ob fĂŒr einen Tag oder ein Jahr.“

Urlaub auf dem Bauernhof


Hans J. Kienzl, Marketingleiter des SĂŒdtiroler QualitĂ€tssiegels „Roter Hahn“ fĂŒr Bauernhofurlaube: „Die nachhaltige Philosophie von ‚Roter Hahn‘ trifft den Nerv zahlreicher SĂŒdtirol-Urlauber. Meine Kollegin Sandra Knoflach stuft derzeit alle spezialisierten ,Roter Hahn‘-Bauernhöfe neu ein. UnabhĂ€ngig davon gelten unsere strengen Kriterien inklusive regelmĂ€ĂŸiger Kontrollen auch weiterhin fĂŒr alle Mitgliedsbetriebe. Die GĂ€ste werden anspruchsvoller: Sie wollen neben einer top Ferienwohnung die Herzlichkeit der Bauersfamilie erleben und tief in deren Alltag eintauchen. Es gilt, die QualitĂ€t der Mitglieds-Betriebe stĂ€ndig zu optimieren.“ 

 
„Urlaub fĂŒr mich“

Karina Stewart, GrĂŒnderin des Kamalaya Koh Samui, Thailand: „Gerade die isolierenden letzten beiden Jahre haben ein Thema in den Vordergrund gerĂŒckt: ,Selfcare‘. Egal, ob es um körperliche Fitness geht, das entspannende Bad am Abend oder eine achtsamere und auf uns abgestimmte ErnĂ€hrungsweise, wir alle sollten uns besonders jetzt noch mehr Zeit fĂŒr das eigene Wohlbefinden nehmen. Viele unserer GĂ€ste hier im Kamalaya kommen mit einem persönlichen Anliegen, vom Weiterentwickeln ihres Start-up-Vorhabens in der Abgeschiedenheit bis hin zum Wunsch, die eigene Gesundheit aktiv in die Hand nehmen. Weit weg vom Alltag voller EinschrĂ€nkungen und Ablenkungen gelangen sie zu neuen Ideen, Einsichten und Perspektiven."

 
Gesundheitsreisen


Brigitte Schlögl, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Bad Reichenhall Tourismus und Marketing: „2022 rĂŒcken wir unsere Gesundheitskompetenz noch mehr in den Fokus. Passend dazu prĂ€sentieren wir dieses Jahr zwei neue Outdoor-Angebote: Zum einen halten wir ab FrĂŒhjahr Angebote mit ausgebildeten Waldtherapeuten in Bad Reichenhalls neu zertifiziertem Berg-Kurwald bereit. Außerdem haben wir mit dem Alpenstadt City & Trail einen neuen Lauf-Event in Oberbayern kreiert. Am 28. und 29. Mai wird der bereits bekannte RupertusThermen-Lauf mit einem Berglauf auf den Hochstaufen kombiniert, begleitet von Trailrunner Philipp Reiter.“ 

 
Fernwanderungen


Daniela Pfefferkorn, Produktmanagement Lechweg – von der Quelle bis zum Fall:  "Weit weg vom Alltag finden Fernwanderer zu sich selbst und fĂŒhlen sich frei wie ein Vogel. Den Lechweg macht nicht nur seine grenzĂŒberschreitende Route durch zwei österreichische BundeslĂ€nder bis ins bayerische AllgĂ€u aus. Oder die Tatsache, dass der GepĂ€cktransport ebenso gewĂ€hrleistet ist wie freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der ,Star‘ auf den maximal zehn Etappen ist der facettenreiche Lech, einer der letzten WildflĂŒsse Europas. Lechweg-Geher begleiten ihn auf seiner Reise: von der Quelle am Vorarlberger Formarinsee bis hin zum tĂŒrkisen Strom durchs Tiroler Lechtal, um schließlich bei FĂŒssen vom Lechfall gebannt zu werden. Eine virtuelle GĂ€stekarte ist vorgesehen, eine App hingegen nicht: Unsere Lechweg-Philosophie sieht vor, dass Urlauber die Natur bewusst erleben sollen anstatt stĂ€ndig aufs Smartphone zu schauen.“ 

Nachhaltiger Skitourismus


Martin Ebster, Tourismusdirektor St. Anton am Arlberg: „Wir arbeiten seit Jahrzehnten an unserer Ökobilanz. Durch den Kartellsee und die Kraftwerke ist die österreichische Region St. Anton am Arlberg bereits seit 2006 in der Stromversorgung autark. Die Kristalle aus den Schneekanonen sind sauberer als Naturschnee, sie bestehen lediglich aus Wasser in TrinkqualitĂ€t und Luft. Im FrĂŒhling unterstĂŒtzt das Schmelzwasser in den BĂ€chen wiederum die Energiegewinnung. Nach dem Grundsatz ‚so viel wie nötig, so wenig wie möglich‘ erfassen unsere Pistenmaschinen durch ein integriertes GPS-System in Echtzeit die exakte Schneehöhe und helfen so bei einer naturschonenden Beschneiung. Der zentrale Bahnhof macht den Zug zum attraktivsten Verkehrsmittel fĂŒr Urlauber. 2021 wurde St. Anton am Arlberg zudem als offizielle KLAR!-Modellregion ausgewĂ€hlt. Teilnehmer dieses Programms werden vom Klima- und Energiefonds dabei unterstĂŒtzt, sich frĂŒhzeitig und wissenschaftlich fundiert auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen.“ 

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