Kurzurlaub am Traunsee: Mit der Bim zum Lacus Felix

Kurzurlaub am Traunsee: Mit der Bim zum Lacus Felix
Der Traunsee in Oberösterreich eignet sich auch im Winter für einen klimafreundlichen Kurzurlaub mit der Bahn.

Elferfrage: Welchen österreichischen See kann man mit der Straßenbahn erreichen? Für Oberösterreicher ist es eine Einserfrage: den Traunsee. Dieses Hintergrundwissen verleitet zum klimafreundlichen, winterlichen Kurzurlaub am Traunsee.

Das geht ganz unkompliziert: Nur wenig mehr als eineinhalb Stunden braucht die Bahn von Wien bis Attnang-Puchheim (und steckt dabei das Auto locker in die Tasche), danach noch einmal zwanzig Minuten mit der Salzkammergutbahn bis zum Bahnhof Gmunden, wo schon die offiziell sogenannte Traunseetram wartet. Mit der gelangt man in zehn Minuten – vorbei an so klingenden Haltestellen wie „Tennisplatz“ und (no na) „Keramik“ – ins Zentrum der hübschen Stadt. Entsteigt man dort relaxt der Bim, weiß man, warum man die Großstadt hinter sich gelassen hat: Weil man dort nirgendwo direkt an einer Seepromenade aussteigen kann.

Die Römer nannten den Traunsee Lacus Felix, also den „Glücklichen See“. Wieso der See glücklich ist, wissen wir nicht genau. Tatsache ist aber, dass er glücklich macht – vor allem wenn man an einem strahlenden Wintertag seine Ufer entlangwandert. Das kann man vom Hauptplatz in Gmunden aus in zwei Richtungen tun: Entlang der im Winter herrlich wenig befahrenen Ostuferstraße am Hoisnwirt vorbei bis zum letzten Umkehrplatz – da ist man direkt unter dem imposanten Traunstein (und kann den Bergsteigerfriedhof besichtigen). Dauert längstens zwei Stunden, Rückkehr bei Bedarf mit dem Traunsee-Ruftaxi.

Der schönste Blick auf den Traunstein

Wer es noch gemütlicher haben möchte, flaniert auf der Gmundner Esplanade Richtung Schloss Ort zum Toscana-Park. Der befindet sich auf einer Halbinsel und beherbergt die klassizistische Villa Toscana. Auch wenn das gleich daneben befindliche Kongresszentrum keine Augenweide ist, der Park, der zu den bedeutendsten historischen in Österreich zählt, ist es. Nach der Halbinsel-Umrundung kann man sich auf einem Bankerl am Seeufer die Sonne ins Gesicht scheinen lassen – den Schwanen-Auftrieb gibt es gratis dazu.

Tipp: Wenn Sie das Toscana-Areal wieder verlassen, gehen Sie nicht gleich nach Gmunden zurück, sondern in die andere Richtung nach Altmünster. Von der dortigen Seeuferpromenade haben Sie den schönsten Blick auf den Traunstein! Rückkehr nach Gmunden am besten mit dem Zug und der Tram – damit Sie noch einmal das seltene Privileg haben können, am See auf den Halteknopf zu drücken. 

Traunseetram: Die 1894 eröffnete Gmundner Straßenbahn führt vom Bahnhof ins Ortszentrum. Seit 2018 ist sie mit der Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf verbunden. Informationen zur Tram
Keramik: Die Manufaktur der berühmten Gmundner Keramik kann täglich außer Sonntag besucht werden.
Wohnen: Näher am Wasser als im Hotel Esplanade kann man in Gmunden nicht wohnen. Nur 13 Zimmer (7 mit Seeblick). DZ mit N/F ab 125 €.

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