Prinz der Piraten: Die unglaubliche Geschichte von "Black Sam“ Bellamy

Prinz der Piraten: Die unglaubliche Geschichte von "Black Sam“ Bellamy
1984 wurde vor Cape Cod ein unglaublicher Piratenschatz entdeckt. Der Fund gibt Einblicke ins Leben des Piraten „Black Sam“ Bellamy

An der Eingangsfassade klettern ein paar lebensgroße Freibeuter aufs Dach. Drinnen ist ein Hafenviertel nachgebaut, man quetscht sich durch eine Räuberhöhle. Die Piraten erscheinen als lebensgroße Figuren. „Real Pirates“ erzählt die Geschichte von „Black Sam“ Bellamy – dem reichsten und mit 26 Jahren jüngsten Piraten aller Zeiten – und seiner Geliebten Maria Hallett, der Hexe von Wellfleet.

Im frühen 18. Jahrhundert kaperte Bellamy das berüchtigte Sklavenschiff Whydah, sowie fünfzig weitere Schiffe, was ihm den Spitznamen „Prinz der Piraten“ einbrachte. 1689 in England geboren, wanderte er nach Amerika aus und wurde Teil der „Flying Gang“, einer Gruppe von Piraten, die entlang der amerikanischen Ostküste Schiffe jagten. Die Freibeuter der Meere lebten oft demokratisch. Viele hatten eine Piraten-Charta mit Regeln, die kollektiv beschlossen wurden. Ein Kapitän konnte jederzeit durch Mehrheitsbeschluss abgesetzt werden, außer es wurde gerade ein Schiff gekapert. Die wenigen Frauen waren den Männern absolut gleichgestellt. Beute wurde relativ gerecht unter allen verteilt.

Als Pirat verkleideter Mann im Piratenmuseum in Salem vor Schaukästen

  1. Hexen: Salem ist bekannt für die Hexenprozesse von 1692. Im Salem Witch Museum ist die Geschichte der Hexenprozesse dokumentiert
  2. Reisezeit: Jährlich im Oktober findet das Salem Haunted Happenings Festival statt, das mit einer Halloween-Parade endet. Beliebt: Friedhofstouren
  3. Anreise: Die Stadt ist über die Commuter Rail, das Nahverkehrssystem des Großraums Boston, erreichbar. Die Fahrt von Boston dauert ca. 30 Min

Das New England Pirate Museum zeigt die Geschichten, Mythen und Legenden berüchtigter Männer, die die Küsten unsicher machten. Im Winter in der Karibik, im Sommer vor Bostons Nordküste, der Goldküste. Die Whydah Gally war ein Sklavenschiff mit einer reichen Ladung aus dem Sklavenhandel. Sie wurde sein Flaggschiff, sank aber bald während eines heftigen Sturms vor der Küste von Cape Cod mit ihrer Ladung von über 4,5 Tonnen Beutegut. 270 Jahre später kommt Barry Clifford ins Spiel. Als Junge sitzt er mit den Fischern zusammen.

Seine Lieblingsgeschichte, die ihm sein Onkel Bill erzählt, ist die eines Piratenschiffs, das vor Cape Cod gestrandet ist. Mit dem größten Piratenschatz, den es je gegeben hat. Genau vor seiner Haustüre. Clifford wird zum Schatzjäger und macht sich auf die Suche nach der Whydah, die er 1984 tatsächlich entdeckt. Es ist das erste vollständige Piratenschiffswrack, das jemals gefunden wurde. Der Schatz mit 200.000 Fundstücken ist immens. Das Boot ermöglicht einzigartige Einblicke in die Lebensumstände der Piraten. Neben Gold und Silber werden Waffen, Kanonen und persönliche Gegenstände der Piraten geborgen. Gezeigt wird im Museum ein kleiner Teil des Piratenschatzes: Silbermünzen, Schmuck und Waffen. Kein einziges von 200.000 Fundstücken hat Clifford jemals verkauft! Experten gehen davon aus, dass rund um Cape Cod noch 6.000 Wracks liegen.

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