Reisejahr 2022: Die häufigsten Beschwerden der Österreicher
Über 1.300 Anfragen zum Thema Reise gingen dieses Jahre im Konsumentenschutz der Arbeiterkammer bisher ein. Die Haupt-Problemfelder, für die um Unterstützung angesucht wurde: etwa zu je einem Drittel Flugbuchungen, Pauschalreisen sowie Onlinereiseplattformen, Mietwägen und Bahnreisen. Rund 530 Anfragen allein zu Flugbuchungen gab es von Mai bis Mitte September. Vor allem im Juli sorgten massive Verspätungen durch überlastete Flughäfen für Ärger. Viele Flüge wurden auch annulliert: "Meistens aber gerade noch so rechtzeitig, dass keine Entschädigung fällig wurde“, schildert Bettina Schrittwieser, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes. Nach Intervention bekamen die Reisenden den Flugpreis retour.
Wer aber ein Hotel gesondert gebucht hatte, blieb auf etwaigen Stornogebühren sitzen. Auffällig war heuer auch, wie viele Koffer nicht angekommen sind. "Entweder dauerte es drei bis fünf Wochen oder die Koffer blieben verschollen“, so Schrittwieser. Im Falle des Nichtauftauchens erhalten Reisende maximal 1.500 Euro erstattet. Generell ist zu sagen, dass bei allen Problemen die Billig-Airlines hervorstechen.
Unseriöse Onlineplattformen und überbuchte Unterkünfte
Flugbuchungen über Plattformen stachen bei den Beschwerden auch hervor. Oft boten die Vermittler Flüge an, die bei der Airline gar nicht buchbar waren. "Unser Rat ist, direkt bei den Airlines zu buchen“, sagt die Expertin. Bei Pauschalreisen gab es vor allem negative Erfahrungen mit Hotels. "Dieses Jahr hatten wir es erstmals häufig mit überbuchten Hotels zu tun. Die Reisenden bekamen dann oftmals ein viel schlechteres Hotel zugewiesen. Nur gegen Aufzahlung wäre ein besseres Hotel möglich gewesen“, schildert Schrittwieser. In diesen Fällen wurde der Aufpreis zurück- und ein Schadenersatz wegen entgangener Urlaubsfreude verlangt.
Brechdurchfall und kein Strand
Auch (massive) Mängel in Hotels waren wieder Thema. So vergaß beispielsweise ein Reisebüro mitzuteilen, dass bei dem gebuchten Hotel auf den Malediven der Sandstrand weggespült worden war. In einem Hotel auf Kreta litten plötzlich alle Gäste zum selben Zeitpunkt an Brech-Durchfall (einige mussten sogar ins Krankenhaus) - das Hotel sieht die Schuld bei den Gästen.
Die Schadenersatzleistungen pro Person betragen zwischen 250 bis 400 Euro. "Wir haben von allen Akten von Mai bis Mitte September bereits rund 42.000 Euro hereinbringen können. Viele Akten laufen noch“, sagt Schrittwieser.
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