Peru: Wie man Alpakas von Lamas unterscheidet

Ein Lama (links) und ein Alpaka (rechts), erkennbar an Nase und Ohren, warten am Rainbow Mountain Palccoyo.
Im peruanischen Hochgebirge wird verraten, wie man Alpakas von Lamas unterscheidet, und was gegen die Höhenkrankheit hilft.

Bei den letzten Schritten fällt das Atmen schwer. Alle paar Meter wird eine kleine Pause eingelegt, zum Luft schnappen. Normal auf über 4.900 Metern Höhe. Der Wind pfeift, dringt bis unter die Daunenjacke. Aber all das nimmt die Handvoll Touristen gerne in Kauf für den Ausblick, der sich gleich bieten wird.

Eine unvergleichbare Weite, ein Farbenspiel der Erde – nicht von ungefähr kommt der Name Rainbow Mountains, also "Regenbogenberge". Verantwortlich für die Weiß-, Gelb-, Rot-, Grün- und Türkis-Töne der Landschaft sind Mineralien, die sich über Millionen von Jahren im Gestein gebildet haben.

Das Farbenspiel der Rainbow Mountains.

Das Farbenspiel der Rainbow Mountains.

Auf freilaufende Lama- und Alpaka-Herden trifft man im ländlichen Peru überall.

Auf freilaufende Lama- und Alpaka-Herden trifft man im ländlichen Peru überall.

Im Hintergrund: Der schneebedeckte Ausangate, mit über 6.300 Metern der fünfthöchste Berg Perus.

Im Hintergrund: Der schneebedeckte Ausangate, mit über 6.300 Metern der fünfthöchste Berg Perus.

Rechts erstreckt sich das Red Valley, das "Rote Tal"; links erhebt sich in weiter Ferne der majestätische Ausangate, mit über 6.300 Metern der fünfthöchste Berg Perus, erstmals bestiegen in den 1950ern vom Österreicher Heinrich Harrer. Und nirgendwo zu sehen die Touristenmassen, denen man in Peru sonst begegnet.

Flucht vor den Insta-Touristen

Palccoyo ist noch immer ein Geheimtipp unter den Regenbogenbergen. Während Influencer zum benachbarten Vinicunca pilgern, um dort mit Tausenden anderen um das beste Bild vor dem Farbenspektakel zu posieren, kommen hier täglich nur ein paar wenige Kleinbusse an. Dabei hat Palccoyo, knapp dreieinhalb Stunden von der Inka-Hauptstadt Cucso entfernt, landschaftlich mindestens genauso viel zu bieten.

Blick auf Cusco, einst Hauptstadt der Inka.

Blick auf Cusco, einst Hauptstadt der Inka.

Wem das nicht reicht, der erfreut sich an den tierischen Ureinwohnern Perus: Herden von Lamas und Alpakas säumen den Weg, freilaufend, während der Hirte auf einem Stein in der Sonne döst. Oder am Wegrand wartend, traditionell geschmückt, als Fotoattraktion. Und wer lang genug in Peru unterwegs ist, merkt sich auch irgendwann, wie man die Tiere am leichtesten unterscheidet.

Finger-Tipps

Guide Álex hebt die Hand, bringt Daumen, Mittel- und Ringfinger (die Nase) gestreckt zusammen und reckt Zeige- und kleinen Finger (die Ohren) gerade in die Höhe: "Llama". Dann rollt er Daumen, Mittel- und Ringfinger ein, winkelt Zeige- und kleinen Finger ab für das rundlichere "Alpaca". Wie gut, dass die Wörter im Spanischen und Deutschen gleich klingen.

Ein geschmücktes Lama (erkennbar an den stehenden Ohren) am Weg zur Spitze des Palccoyo.

Ein geschmücktes Lama (erkennbar an den stehenden Ohren) am Weg zur Spitze des Palccoyo.

Von den verzückten Touristen lassen sich die Tiere freilich nicht beeindrucken: Abwechselnd in der linken und rechten Backe, kaut das Lama friedlich weiter; das Alpaka streckt sich mit geschlossenen Augen genüsslich Richtung Sonne. Im Hintergrund das Farbenspiel der Anden. Zu kitschig, um jetzt nicht das Handy zu zücken und abzudrücken.

Von Lima nach Cusco kommt man bequem per Inlandsflug (ab 50 €). Richtige Abenteurer nehmen aber die 24-stündige Busfahrt (ab 28 €) in Kauf, mit Stopps an der Küste und  in der "weißen Stadt" Arequipa. So gewöhnt man sich auch besser an die Höhe!

Cruz del Sur ist die teuerste, aber vergleichsweise sicherste und  komfortabelste Buslinie (inklusive Liegesitze!).

Gegen die Höhenkrankheit: Unbedingt ein paar Tage in Cusco (3.400 m) zur "Akklimatisierung" bleiben und die Inka-Hauptstadt ansehen! Und wie die Peruaner viel Koka-Tee trinken!

Kommentare