Licht, Zeit und Vertrauen - das Erfolgsrezept für starke Fotos

Eis am Baikalsee aus Michael Martins Bildband „Terra. Gesichter der Erde“.
Hitze, Kälte, Wüste, Polareis: Fotograf Michael Martin nimmt alle Strapazen in Kauf. Sein Bildband ist atemberaubend schön.

Am Fuße des Vulkans Ol Doinyo Lengai in Tansania treibt  Mathew im Morgengrauen seine Ziegen aus dem Pferch. Für den 75-jährigen Massai-Dorfchef ist das tägliche Routine. Nur an jenem Tag fängt ein Gast aus München, der sein Zelt am Vorabend genau hier aufgeschlagen hat, die Szene im Licht der ersten Sonnenstrahlen mit seiner Kamera ein. Ein Meisterbild – eines von Hunderten, die der Fotograf und Geograf Michael Martin in seinem opulenten Bildband „Terra. Gesichter der Erde“ veröffentlicht hat.

Der Münchner reist seit vier Jahrzehnten mit der Kamera um die Welt und ist ein Star unter den Fotografen und Vortragenden. Sein Rat an Hobbyfotografen: Finger weg von fetten Autos, Sonnenbrillen und Gruppenreisen.

Michael Martin hat einen Massai-Dorfchef mit seiner Schafherde bei Sonnenaufgang fotografiert,

Massai-Dorfchef Mathew (75)

„Es war natürlich kein Zufall, dass ich genau dort übernachtet habe, um zur besten Zeit im besten Licht im Morgengrauen Fotos machen zu können“, erzählt der Münchner lachend. „Untertags bin ich im Rift Valley herumgefahren. Ich schau’ mir die Natur und die Gegend dabei mit den Augen des Fotografen an.“

Für Topfotos muss man Vertrauen schaffen

Wenn er den richtigen Ort gefunden hat, redet er erst mal mit den Menschen dort, wie mit dem Dorfchef Mathew. „Du musst ein Vertrauensverhältnis schaffen und dich  vorstellen: Wer bist du, woher kommst du, was machst du. Für mich ist das wichtig, damit ich jemanden fotografieren kann“, betont der 59-Jährige, der seit vierzig Jahren mit der Kamera um die Welt zieht.

Michael Martin sitzt mit einem Espresso bei drei Buben.

Michael Martin macht erst Bilder, wenn die Menschen Vertrauen zu ihm haben

Am liebsten ist der Abenteurer mit seiner Frau oder seinem Trauzeugen unterwegs – je kleiner die Gruppe, umso besser. Er hat weitere Tipps für Hobbyfotografen: „Sympathisches Auftreten ist wichtig. Also nicht mit dem fetten Auto vorfahren, die Sonnenbrille abnehmen, Zeit nehmen, nur ein Objektiv verwenden und ja nicht zu viele Fotos machen. Lieber auf ein gutes  konzentrieren.“  

Michael Martin machte eine halbe Million Fotos

Um die klimatische und geologische Vielfalt der Erde zu zeigen, erkundete Martin für „Terra“ zehn Naturlandschaften: vom Pazifischen Feuerring über Polynesien, die Anden, die mongolischen Steppen und das Himalaja-Gebirge bis in den Ostafrikanischen Grabenbruch; von den Eiswüsten der Arktis über die Sandwüsten der Arabischen Halbinsel, die Taiga Sibiriens bis hin zum Amazonas-Regenwald.

Eine halbe Million Fotos hat er gemacht – und nach jedem Reisetag konsequent aussortiert. Die stärksten Bilder samt Zeitstrahl und Texten über die  Entwicklung unseres Planeten finden sich im Bildband. Wer zu den Fotos auch Martins Erzählungen hören will, dem seien seine Vorträge empfohlen.  Er gastiert in Wien (Urania) am 25. Jänner, in Rum bei Innsbruck am 2. März und in Wallern bei Wels am 21. März. Weitere Infos zu seinen Vorträgen gibt es auf der Homepage von Michael Martin.

Das Buchcover von Michael Martins „Terra: Gesichter der Erde“ zeigt eine Ansicht der Erde aus dem Weltraum.

Das Cover von Martins "Terra. Gesichter der Erde"

Ein Fotograf steht mit Kamera und Stativ in einer Wüstenlandschaft.

Martin beim Fotografieren in der Wüste.

Ein Eisbär läuft durch eine verschneite Landschaft.

Michael Martin hat einen Eisbären für seinen Bildband festgehalten

Ein scharlachroter Ara breitet seine Flügel inmitten von Baumästen aus.

Michael Martins weiß: "Lieber auf ein gutes Bild konzentrieren."

Eine Frau in einem türkisfarbenen Sari steht in einem steinigen Fluss.

Michael Martin weiß, wie wichtig Vertrauen für gute Fotos ist.

Porträtfoto eines Buben in den Anden mit geröteten Wangen.

Michael Martin präsentiert seinen Bildband

James May präsentiert ein Buch mit einer Landschaftsaufnahme von Seen und Bergen.

Ein Bub in den Anden.

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