Der Ngorongoro Krater in Tansania: Buffet für die Löwen

Der Ngorongoro Krater in Tansania: Buffet für die Löwen
Der Ngorongoro Krater in der Serengeti präsentiert Wildlife wie auf dem Silbertablett.

Der alte Maasai, ein hagerer Mann in rot kariertem Tuch, weist mit seinem Holzstock in die Tiefe des Vulkankraters, in dem ein See milchig schimmert. „Dort unten nahe am Wasser lebte früher meine Familie in einer Hütte aus Ästen und Kuhdung. Nachts trieben wir die Rinder in den Kral, damit die Raubkatzen sie nicht holen“, erzählt er. Heute leben die Maasai im sanft gewellten Hochland, das die riesige Senke umgibt. Der Krater ist für sie tabu – dort unten in der Riesenschüssel regiert allein die Tierwelt.

25.000 größere Säugetiere – von Elefanten über Hyänen bis Gnus – tummeln sich in der Grassavanne, schlürfen Wasser aus dem Flamingosee oder ziehen durch den Fieberbaum-Wald. „Achtes Weltwunder“ nannte der deutsche Zoologe Bernhard Grzimek den Kraterkessel. Halb so groß wie der Bodensee, ist er das Herzstück der Ngorongoro Conservation Area, die 1959 aus dem Serengeti Nationalpark ausgegliedert wurde.

Im Morgengrauen startet Ranger Noel Mmbando den Landcruiser auf dem Parkplatz der Ngorongoro Crater Lodge. Wie ein Adlernest hockt die Unterkunft am Klippenrand und ist idealer Startpunkt, um bereits auf Pirsch zu sein, wenn andere Safarigäste noch auf der Anreise aus den umliegenden Dörfern sind. Der Toyota-Allrad mit vier Gästen an Bord kippt in die Tiefe. Die Morgensonne hängt knapp über dem Kraterrand, über den Wolken wie Cappuccinoschaum schwappen.

Kommentare