Das Farbenspiel der mallorquinischen Traumstrände
Zu viele Flüge, zu viele Touristen, zu viele Badehungrige. Darum gleich vorab der wichtigste Tipp: Meiden Sie Mallorca im Juli und August (es sei denn, Sie sind Teenager, partyhungrig und null soziophob). Wenn Sie das Meer in der Vor- oder Nachsaison genießen möchten, schaut die Sache schon anders aus. Die berühmten Strände wie Es Trenc, Platja de Muro oder Platja de Formentor sind zwar auch im Juni und im September gut gefüllt, aber man findet schon sein Plätzchen.
Noch besser dran sind allerdings diejenigen, die nicht davor zurückschrecken, zwecks Eroberung einer menschenleeren Bucht auch ein paar Kilometer Fußmarsch auf sich zu nehmen. Nun also doch so etwas wie ein Geheimtipp: Fahren Sie mit dem Auto ganz in den Südosten der Insel zum Cap de Ses Salines, dem südlichsten Punkt Mallorcas. Außer einem Leuchtturm gibt es hier nichts zu bestaunen – sieht man vom freien Blick auf den naturgeschützten Cabrera-Archipel ab, den man bei klarem Wetter hat.
Der Reiz der Gegend erschließt sich erst, wenn man sich entlang der gezackten Küstenlinie per pedes (und in Sneakers) auf den Weg Richtung Westen macht. Nach einer etwa dreißig- bis vierzigminütigen Wanderung durch die naturbelassene, unverbaute Landschaft gelangt man zu einem der schönsten Strände Mallorcas, der Platja de Caragol: schneeweißer Sand, türkisfarbiges Wasser wie in der Karibik, angeschwemmtes Neptungras (das ein Indikator für die Sauberkeit des Meeres ist).
Nur manchmal zeigt sich ein Anzeichen von Zivilisation in Gestalt einer Segel-Jacht, die im seichten Wasser einen kurzen Ankerstopp macht. Die von Pinien eingerahmte Bucht macht einen fast unwirklichen Eindruck – vor allem bei Gewitterstimmung, wie sie der Autor an einem schwülen Mai-Tag erlebt hat.
Nach einem ausgiebigen Bad in der windgeschützten, flach abfallenden Bucht mit ihrem bacherlwarmen Wasser, kann man noch weiter Richtung Colònia de Sant Jordi wandern – und zwei weitere Traumbuchten erkunden: die Cala en Tugores und die Platja ses Roquetes. Aber Achtung: An all den genannten Stränden gibt es keine Liegen, keine Sonnenschirme, keine Strandbar. Packen Sie also Proviant und Sonnencreme ein – die Badehose können Sie in jedem Fall ruhig als Wanderausrüstung durchgehen lassen.
Besichtigen: Alcúdia hat mit dem lauten Badeort Port d’Alcudia – zum Glück – gar nichts gemein. Mittelalter pur! Weitere Informationen
Wohnen: Der Hotelklassiker Illa d’Or liegt an der Uferpromenade von Port de Pollenca – Meerblick garantiert. Zur Webseite
Speisen: Im urigen Gasthaus Ca’n Antuna in Fornalutx gibt es die beste Gemüsesuppe der Insel
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