Weihnachtsmarkt über der Grenze: Ein Tagestrip nach Bratislava
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Der Weihnachtsmarkt auf dem zentralen Platz in der Altstadt von Bratislava
Viel zu selten ist die slowakische Hauptstadt von Ostösterreich aus am Ausflugsradar. Warum eigentlich?
Von Christkindlmärkten kann man schnell genug haben. Überall ähnelt sich das Angebot zwischen gleich schmeckendem Punsch, Langos und dazu „Last Christmas“ aus den Lautsprecherboxen. Da lohnt es sich, über die Grenzen Österreichs hinauszublicken. Nach Bratislava zum Beispiel. Viel zu selten ist die slowakische Hauptstadt von Ostösterreich aus am Ausflugsradar.
Auf der Donau
Wenn man dann im Twin City-Liner von Wien aus die Donau entlang gen Osten treibt, fragt man sich, warum eigentlich?
- Altes Rathaus Der Gebäudekomplex aus mehreren Epochen beherbergt heute das Stadtmuseum. Vom Turm aus bietet sich ein toller Rundumblick
Bryndzové halušky Brimsen, der slowakische Schafskäse, gibt dem Traditionsgericht „Halušky“ (Erdäpfelnockerl) Würze und Cremigkeit
Oblátky Die dünnen, runden Waffeln mit verschiedenen Füllungen von Vanille über Nuss, Schoko bis zu Kirsch gibt es am Weihnachtsmarkt zu kaufen
Bratislava ist schließlich nur eine gute Stunde von Wien entfernt. Vielleicht ist es die Schifffahrt, weshalb sich ein (Tages-) Ausflug ein wenig wie Urlaub anfühlt. Was weiters für Bratislava spricht: Es könnte einen mit dem Thema Christkindlmarkt versöhnen.
Adventmarkt mit Flair
Jener vor dem Alten Rathaus findet mitten auf dem zentralen Platz der Altstadt statt – das ergibt ein stimmiges Flair zwischen den rund neunzig in frischem Rot-weiß gestrichenen Ständen. Klassische slowakische Küche und hübsches Kunsthandwerk bieten ein abwechslungsreiches Gustierangebot. Da hängen kunstvoll mit Zuckerguss verzierte Lebkuchen in allen Größen, daneben filigran ausgefräste Holzanhänger, ein paar Stände weiter zeigt ein Schmied, dass kleine Engel auch aus Eisen eine hübsche Dekofigur abgeben können.
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Um Punschstände kommt man allerdings auch in Bratislava nicht herum. Es gibt das Heißgetränk in allen möglichen Geschmacksvariationen – besser ist allerdings, zum heißen Honigwein zu greifen. Kalt mundet er ebenso, aber im Winter, und am Weihnachtsmarkt, da muss er heiß sein.
Spezialitäten
An den Ess-Standln werden Kartoffelpuffer oder Lokša, ein typisches Gericht der Westslowakei, zubereitet. Dünn wie Palatschinken, aber aus Erdäpfelteig, sind sie eine klassische Gansl-Beilage, doch am Weihnachtsmarkt verspeist man sie pur. Das „Pressburger Kipferl“ (bratislavské rožky), ein speziell geformtes Kipferl aus kaltem Germteig mit Nuss- oder Mohnfülle, ergibt die ideale Nachspeise.
Der adrette Herr in Silber
Bei all dem Angebot übersieht man fast den „Schönen Naci“, der an einer der Zugangsgassen zum Markt steht und seinen Hut vor einem der Traditionscafés wie zum Gruß lüftet. Die silberne Figur des adrett gekleideten Herrn erinnert an den ehemaligen Bewohner des Grätzels, Ignac, der hier täglich flanierte. Beim nächsten Besuch wird er die Gäste seiner Stadt wieder an dieser Stelle erwarten. Ob zum Weihnachtsmarkt oder einer anderen Zeit im Jahr. Bratislava geht immer.
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