Trotz Betretungsverbots: Touristen stürmen Marmorklippe auf Sizilien

Die Scala dei Turchi auf Sizilien.
Die "Scala dei Turchi" wurde wegen schlechter Wetterprognosen gesperrt. Das war Hunderten Touristen offenbar egal. Bürgermeisterin Lattuca ist empört über das Verhalten der Attraktionswütigen.

Der Massentourismus macht den Urlaubsorten auf Sizilien zu schaffen. 

Die Bürgermeisterin des Feriendorfes Realmonte, Sabrina Lattuca, hat mit der Sperrung der berühmten Klippe aus weißem Marmor "Scala dei Turchi" gedroht, nachdem sie von Hunderten Touristen bestürmt wurde, obwohl ein Betretungsverbot wegen schlechter Wetterprognosen verhängt worden war.

Bürgermeisterin droht mit verstärkter Polizeipräsenz

Gruppen von Touristen trotzten dem Verbot, rissen eine Sperre nieder und erreichten die Marmorklippe, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, berichtete die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Die Bürgermeisterin drohte mit verstärkter Polizeipräsenz, sollten die Regeln weiterhin missachtet werden. 

"Liebe Touristen, zwingen Sie mich nicht, dieses wunderbare Gebiet mit Polizeiaufgebot zu bewachen", schrieb die Bürgermeisterin. Die Gemeinde arbeitet an einem Buchungssystem, mit dem nur kleinere Gruppen nach Zahlung eines Eintrittsgeldes von fünf Euro die Marmorklippe besteigen dürfen.

Die "Scala dei Turchi", die in den Romanen rund um den Kommissar Montalbano des bekannten Schriftstellers Andrea Camilleri erwähnt wird, liegt an der Südküste Siziliens umrahmt vom azurblauen Meer. 

Die schneeweiße, von Wind und Wasser erodierte Klippe ist einer der wohl außergewöhnlichsten Badeplätze ganz Italiens. Wind und Regen haben dem Kliff aus weißem Mergel im Laufe der Jahrzehnte seine stiegenartige Form verliehen. Die weiße Pracht gilt als der schönste Naturschauplatz Siziliens.

Tausende Touristen und Schaulustige klettern jedes Jahr auf den Felsvorsprung aus weißem Mergel, einem Sedimentgestein, und setzen sich für Social-Media-Schnappschüsse in Szene. Ein Touristenportal kürte vor wenigen Sommern die beliebtesten Instagram-Strände: Auf Platz eins in Italien kam eben jene "Scala dei Turchi" in der Provinz Agrigent. 

Die Verwaltung des Areals wurde kürzlich von der Gemeinde Realmonte übernommen. Die Behörden wollen die Besucherströme besser ordnen, für Sicherheit sorgen und verhindern, dass die Felsen wegen der vielen Menschen weiter zerbröckeln.

Kurz zusammengefasst

  • Trotz Betretungsverbots stürmten Hunderte Touristen die Marmorklippe auf Sizilien.
  • Die Bürgermeisterin des Feriendorfes Realmonte, Sabrina Lattuca, ist empört über das Verhalten.
  • Sie hat mit Sperre der Anlage und verstärkter Polizeipräsenz gedroht.

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