Andalusien: Wo ein ganzes Dorf zum Hotel wurde

Benannt nach einem König, besucht von den Promis, aber dennoch kaum zu finden: das Dorfhotel Bobadilla
Und hat man „La Bobadilla“ einmal gefunden, wird man überrascht. Gegessen wird zum Beispiel in der Kirche.

Die hügelige Gegend wird von der hohen Sierra Nevada schützend behütet. Die Erde ist trocken, Salbei und Rosmarin wachsen und duften trotzdem. Jetzt nur nicht die Abzweigung verpassen. Bei Loja, etwa siebzig Kilometer von Málaga in Richtung Granada, ist es so weit: Schneeweiß liegt „La Bobadilla“ im Hinterland von Andalusien, versteckt in Olivenhainen und Wäldern, einsam auf gut sechshundert Metern, als wolle es gar nicht gefunden werden. Was schade wäre: Denn dieses „Royal Hideaway“ ist zwar ein Hotel, aber in ein traditionell weiß gestrichenes, verschachteltes andalusisches Dorf gebaut. Manuel, der Bellboy mit Schiebermütze und Hosenträgern, nimmt die Koffer und sagt: „Das ganze Dorf ist Hotel. Alles, was Sie hier an weißen Häusern sehen und alles, so weit das Auge reicht, gehört zu La Bobadilla …“ Der ganze Landbesitz ist größer als Gibraltar.

Andalusien: Wo ein ganzes Dorf zum Hotel wurde

Die liebevolle Gestaltung zieht sich bis in Nischen und Ecken

Die Lobby erinnert an die Säulenhalle der Moschee von Córdoba. Im Patio plätschert ein kleiner Brunnen. Um den Dorfplatz und einer, wie sich später herausstellt, nicht geweihten Kirche gruppieren sich die ineinander gebauten Häuschen mit knapp siebzig, mindestens dreißig Quadratmeter großen Zimmern und Suiten im andalusischen Landhausstil, alle mit Himmelbett, Holz- oder Terrakottaböden, Balkon oder Terrasse. Jedes Zimmer ist individuell eingerichtet. Gleichklang gibt es nicht einmal in der Kirche: Dort wird nicht gebetet, sondern geschlemmt: warmes Essen statt warmer Worte. An sich eine originelle Idee: Vor der Orgel richten die Köche das Fine Dining an. Auch die ersten Gänge werden dort als kleine Kunstwerke und Akte wie in einem Theater serviert, ehe es für die Hauptgerichte und das Dessert über den Dorfplatz ins ebenso rustikal wie romantisch eingerichtete Hauptrestaurant „La Finca“ geht.

Viel Essen, viel Pool

Dort warten die Fischsuppe Gazpachuelo, Kabeljau mit Orange und Avocado oder auch reichlich Kaviar aus der nahe gelegenen Bio-Stör-Zucht vom Riofrío. „La Finca“ wurde für seine moderne spanische Küche vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet.

Nach einer Vormittagsrunde auf einem anspruchsvollen Off-Road-Parcours mit Steigungen und Gefällen bis dreißig Prozent in einem der hoteleigenen Buggys sollte man mittags auf der Terrasse unbedingt die Paella probieren. Bei einem Kochkurs kann man sie auch selbst anrichten und mehr über das hauseigene Rezept erfahren. Danach sollte man sich entspannen, wie es sich in Spanien eben gehört: In der Anlage gibt es (natürlich) einen riesigen Außenpool mit (dann doch überraschenden) zweitausend Quadratmetern und weitläufigen Liegeflächen, mit Abstand zum Siesta-Nachbarn. Wiewohl der unter Umständen prominent ist: Tom Cruise etwa oder José Carreras ließen es sich im „La Bobadilla“ schon gut gehen. Benannt ist das Resort übrigens nach Spaniens letztem Maurenkönig Bobadil.

Anreise
Flug Wien–Málaga, CO2-Kompensation (atmosfair.de): 22 €

La Bobadilla
300 € die Nacht pro Doppelzimmer, inklusive Frühstück, barcelo.com

Umgebung
Der Naturpark El Torcal de Antequera ist Weltkulturerbe, torcaldeantequera.com

800 Kilometer Küstenlinie
hat Andalusien von der portugiesischen Grenze bis Gibraltar

Dort warten die Fischsuppe Gazpachuelo, Kabeljau mit Orange und Avocado oder auch reichlich Kaviar aus der nahe gelegenen Bio-Stör-Zucht vom Riofrío. „La Finca“ wurde für seine moderne spanische Küche vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet.

Nach einer Vormittagsrunde auf einem anspruchsvollen Off-Road-Parcours mit Steigungen und Gefällen bis dreißig Prozent in einem der hoteleigenen Buggys sollte man mittags auf der Terrasse unbedingt die Paella probieren. Bei einem Kochkurs kann man sie auch selbst anrichten und mehr über das hauseigene Rezept erfahren. Danach sollte man sich entspannen, wie es sich in Spanien eben gehört: In der Anlage gibt es (natürlich) einen riesigen Außenpool mit (dann doch überraschenden) zweitausend Quadratmetern und weitläufigen Liegeflächen, mit Abstand zum Siesta-Nachbarn. Wiewohl der unter Umständen prominent ist: Tom Cruise etwa oder José Carreras ließen es sich im „La Bobadilla“ schon gut gehen. Benannt ist das Resort übrigens nach Spaniens letztem Maurenkönig Bobadil.

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