NFL-Protest: Miss-America-Kandidatin überzeugt mit Rassismus-Kritik

Mit ihrer Antwort auf eine Frage nach den NFL-Protesten entschied Emili McPhail die Vorrunde am Donnerstag für sich.

US-Präsident Donald Trump beschimpfte jene NFL-Spieler, die sich zu Beginn der Quarterback-Proteste gegen rassistische Polizeigewalt im Jahr 2016 während der Hymne hinknieten, wortwörtlich als "Hurensöhne". Eine Teilnehmerin der laufenden Miss-America-Wahl hat den Sportlern nun öffentlich den Rücken gestärkt. Das berichten unter anderem die Washington Post und NBC News.

"Es geht um Polizeigewalt"

In einer Vorausscheidung zur Hauptrunde des Schönheitswettbewerbs in Atlantic City, New Jersey, antwortete Emili McPhail aus Virginia am Donnerstag auf die Frage, wie sie zu den Protestaktionen stehe, wie folgt: "Es ist jedermanns Recht, für das einzustehen, woran er glaubt, und die Entscheidung zu treffen, die er selbst für richtig hält." Es sei zudem wesentlich anzuerkennen, dass es "eigentlich nicht ums Hinknien geht": "Es geht um Polizeigewalt."

Mit der Aussage überzeugte McPhail prompt die Juroren und sicherte sich ein Direktticket in die Finalrunde und ein Stipendium in Höhe von 1.000 US-Dollar (860 Euro).

In Interviews nach dem Bewerb bekräftigte McPhail ihre Aussagen. Reporter wiesen die 22-jährige US-Amerikanerin unter anderem darauf hin, dass die NFL-Proteste von vielen US-Bürgern als unpatriotisch und unamerikanisch angesehen werden. "Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber ich bin heute für das eingestanden, was ich für richtig halte", antwortete McPhail.

Keine Bademode

Das Finale der Miss-America-Wahl 2019 wird am 9. September live auf dem US-Sender ABC übertragen. Gekürt wird die Nachfolgerin der Miss America 2018, Cara Mund aus North Dakota. Die letzte Runde des Schönheitscontests findet heuer erstmals ohne Bikini-Durchgang statt. Das teilten die Organisatoren im Juni mit. Die Frauen würden nicht mehr nach ihrem Aussehen beurteilt, hieß es damals (mehr dazu hier).

Brennende Sneaker

Die Debatte rund um die Quarterback-Proteste wurde kürzlich auch durch einen Werbespot des Sportartikelherstellers Nike angeheizt. Wütende US-Amerikaner lassen derzeit ihre Nike-Sneaker in Flammen aufgehen. Grund ist das Testimonial der neuen Kampagne der Marke (mehr dazu hier).

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