Nachnamen-Debatte: Warum sich Priyanka Chopra Jonas umbenannte
Im Dezember des vergangenen Jahres gaben sich Nick Jonas und Priyanka Chopra das Ja-Wort. Seither trägt die indische Schauspielerin auch den Nachnamen ihres Ehemannes: Priyanka Chopra Jonas heißt sie nun.
"Eine Familie"
In der Late-Night-Show von Jimmy Fallon erklärte die 36-Jährige nun, warum: Ich wollte immer seinen Namen zu meinem hinzufügen, weil ich das Gefühl habe, dass uns das zu einer Familie macht", sagte sie. Und weiter: "Ich bin da ein bisschen traditionell und von der alten Schule."
Ihre Identität lege sie mit der Namensänderung nicht ab, bekräftigt sie: "Ich nehme nichts von meiner Identität weg, ich füge etwa hinzu."
Die Namensdiskussion
Wenn ein Paar heiratet, nimmt die Frau den Nachnamen des Mannes an. Jahrzehntelang war das in Österreich durch ein Gesetz so geregelt. Hierzulande steht es Frauen seit 1995 frei, ihren Geburtsnamen zu behalten.
Nach zahlreichen Änderungen des Namensgesetzes in den vergangenen Jahrzehnten (siehe hier) können Paare auch den Namen der Frau als gemeinsamen Namen wählen. Auch ein mittels Bindestrich verknüpfter Doppelname ist möglich. In anderen Ländern ist der Bindestrich nicht verpflichtend vorgesehen.
Daten und Gründe
Wie viele Frauen in Österreich nach der Heirat tatsächlich ihren Namen behalten oder ihren Geburtsnamen zum gemeinsamen machen, ist nur bruchstückhaft erfasst. Einer Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 zufolge entschieden sich 2008 um die 85 Prozent der Paare für eine Namensänderung zugunsten des Mannes. Nur drei Prozent wählten den Namen der Frau als Familienname.
In Deutschland ist es ähnlich, wie eine Ende 2018 veröffentlichte Studie der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) laut Süddeutsche Zeitung zeigt. Bei etwa drei Vierteln der Eheschließungen nehmen demzufolge die Frauen den Namen des Mannes an. Demgegenüber stehen sechs Prozent der Paare, die sich für den Familiennamen der Frau entscheiden. Etwa zwölf Prozent behalten jeweils ihren eigenen Namen und acht Prozent wählen einen Doppelnamen.
Auch die Gründe, warum sich so viele Paare für den Familiennamen des Mannes entscheiden, wurden von der GfdS ermittelt. Wenn Kinder geplant sind, ist der Wunsch nach einem gemeinsamen Familiennamen offenbar besonders groß. Auch die Tradition spielt eine Rolle. Männer würden es mitunter als Schwäche ansehen, den Namen ihrer Partnerin anzunehmen.
Und: Sprachästetische Gründe, sprich, ob der eigene Name als schön oder gar unangenehm empfunden wird, sind ebenfalls oft ausschlaggebend.
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