Wie virtuelle Mode gerade zu einem Millionengeschäft wird

Der virtuelle "Glas-Anzug" von Dolce & Gabbana
Luxuslabels steigen groß ins Metaverse ein und wollen unsere zukünftigen Avatare einkleiden. Im März startet sogar eine Fashion Week für digitale Mode.

Daheim im Pyjama sitzen, während man schick gekleidet eine neue Ausstellung besucht – mit seinem Avatar im sogenannten Metaverse. Diese Vorstellung ist für Alfred Weidinger ganz und gar nicht sonderbar. „Das ist nicht die Zukunft, das ist bereits Gegenwart.“ Der Kunsthistoriker und Direktor des Linzer Landesmuseums beschäftigt sich schon seit Jahren mit digitaler Kunst und seinen Ausläufern.

Die neuen Parallelwelten im Netz, in der wir uns mit eigenen künstlichen Figuren – Avataren – bewegen und agieren werden, entstehen gerade im Eilverfahren. Mark Zuckerberg modelt Facebook mit zig Milliarden gerade in seine eigene Meta-Welt um, arbeitet wie viele Konkurrenten an Virtual-Reality-Brillen (VR) und will uns alle im Internet herumspazieren lassen anstatt uns nur auf dem Profilbild zu zeigen.

Was viele befremdet, sieht Weidinger durchaus auch als Vorteil: „Mit seinem Avatar kann man in Zukunft jede Ausstellung rund um den Globus besuchen und Vieles mehr vom Wohnzimmer aus erleben.“

 

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Alfred Weidinger über Avatare und Marktmanipulationen

Viel Geld zu machen

Spätestens dann wird aber auch relevant, wie unsere eigene Netzfigur aussieht. Die Minderheit, die sich schon jetzt damit im World Wide Web bewegt, kann das bereits in Designerkleidern und Luxus-Turnschuhen tun. Denn große Marken wie Nike und Adidas, aber auch Gucci oder Ralph Lauren versuchen gerade angestrengt, in die virtuelle Modewelt zu finden – nicht zuletzt, weil sie bemerkt haben, wie viel Geld damit zu machen ist.

So hat Dolce & Gabbana im Vorjahr allein mit neun virtuellen Modestücken mehrere Millionen gemacht. Der grüne „Glass Suit“ erzielte bei einer Versteigerung eine Million Dollar und ist damit der wertvollste Anzug, den die italienischen Designer je verkauft haben. Dabei ist der Entwurf „nur“ ein Bild, eine JPG Datei, die aber durch eine komplizierte Blockchain Technologie kopiergeschützt ist. NFTs nennt man diese Digital-Originale, die derzeit hoch gehandelt und mit Kryptowährung bezahlt werden. Die Besitzer zielen bei derart hochpreisigen Errungenschaften wie dem Glasanzug aber wohl eher auf eine gute Investition ab, als auf die neue Garderobe für den eigenen Avatar.

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Eine Million brachte dieser Anzug

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Die rein digitale "Impossible Tiara" wurde für 268 000 Euro versteigert

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