Kommt jetzt die sexy Lingerie für den Mann?

Gewöhnliche Herren-Boxershorts bekommen Konkurrenz
Spitzentangas und transparente Dessous: Die "New York Times" ruft einen neuen Trend im Unterwäschesegment aus.

Die Geschlechtergrenzen verschwimmen in der Modeindustrie seit Jahren. Stars wie Harry Styles zeigen sich selbstbewusst in Rock oder Kleid auf dem roten Teppich oder lackieren ihre Nägel. Allein sexy Dessous waren bisher vom Genderless-Trend ausgenommen. Das könnte sich nun ändern, berichtet die New York Times

"Spitzentangas und durchsichtige Unterwäsche für den Männerkörper mischen das traditionelle Lingerie-Segment auf", heißt es in dem Online-Artikel. Die meisten Produzenten kommen zwar (noch) aus der queeren Szene, doch auch immer mehr Mainstreamlabels würden den Trend aufgreifen.

Spaß am Ausdruck

Eine der ersten großen Marken, die den Trend angestoßen hat, war Rihannas Wäschelabel Savage X Fenty. Die erste Männerkollektion sei 2020 in 12 Stunden ausverkauft gewesen, heißt es aus dem Unternehmen. Eine eigene Valentinstagskollektion aus dem heurigen Jahr umfasste unter anderem kirschrote Nylon-Tops und dazu passende Unterhosen.

"Es geht darum, sich selbst auszudrücken", sagt Christiane Pendarvis, Marketingchefin bei Savage X Fenty. "Du willst heute mal einen Spitzentanga darunter tragen? Dann tu es." Die Kunden seien hauptsächlich die Männer selbst, weniger ihre Frauen oder Freundinnen.

Auch das italienische Traditionslabel Cosabella begann im November, Spitzen-Shorts und semitransparente Tangas für Männer zu verkaufen. Bisher seien vor allem schwule Männer und nichtbinäre Personen daran interessiert - nun gehe es darum, auch die "echten Kerle" dafür zu begeistern.

"Männer-Lingerie ist ein kleiner Teil einer größeren Bewegung", wird Francesca Muston, Vizepräsidentin des Trendforschungsunternehmens WGSN, in der NYT zitiert. "Wir haben eine ganze Generation, die Genderinklusion und -diverstität begrüßt. Und für die Modeindustrie ist das eine große Sache." Ob der Trend den (österreichischen) Mainstream erobert, bleibt abzuwarten.

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