Burberry lässt Bombe platzen: Wer Riccardo Tisci ersetzen wird
Er wird als Wunderkind gehandelt, der Bottega Veneta in den letzten Jahren zum angesagtesten Label in der Modewelt machte. Daniel Lees Entwürfe für die italienische Marke sorgten für Begeisterung, niemand schien den Zeitgeist besser zu treffen als Lee bei Bottega - ohne Logo und mit Zurückhaltung, die Social Media Auftritte wurden gelöscht, es gab Handyverbot bei den klein gehaltenen Schauen.
Doch dann die Überraschung: Der 36-jährige Brite verließ das Unternehmen letzten November (2021) abrupt, aber scheinbar im Einvernehmen. Es gab Spekulationen, wonach er gemeinsam mit Phoebe Philo an deren neuen Marke arbeiten könnte.
Philo und Lee wollten beide nichts dazu sagen, es gibt eine einjährige Wettbewerbsklausel von Bottega Veneta. Lee durfte also offiziell bei keinem anderen Label anheuern.
Lee soll Burberry retten
Jetzt ließ aber Burberry die Bombe platzen. Das britische Modehaus krempelt sich ordentlich um, und wird Daniel Lee als neuen Kreativchef anstellen. Der Vertrag von Riccardo Tisci läuft Ende des Jahres aus. Besonders erfolgreich war Tiscis Zeit bei Burberry nicht, im Vergleich zu seinen glorreichen Jahren bei Givenchy.
Schlechte Zahlen
Corona machte dem Luxushaus ordentlich zu schaffen: Nach einem Umsatzeinbruch infolge von Lockdowns zog der britische Modekonzern Burberry die Reißleine. Der Vorstand wollte fast 500 Stellen streichen und so 55 Millionen Pfund - 5 Prozent der Gesamtkosten - einsparen, wie der für seine Trenchcoats und Karomuster bekannte Traditionskonzern 2020 mitteilte.
Kritik für neues Logo
Seither war auch Tisci auf dem Prüfstand. Der Italiener, der vor einigen Jahren noch das angestaubte Label Givenchy wieder hip machte, erhielt für die Kollektionen bei Burberry weniger Lob. Im Gegenteil: Für das neue Logo der britischen Kultmarke gab es harsche Kritik. Tisci traute sich den Ritter, der seit 1901 als Zeichen von Burberry galt und von Thomas Burberry selbst entworfen wurde, durch plakative Großbuchstaben zu ersetzen.
Statt konservativer Brit-Mode gibt es nun Street- und Sportswear zu sehen.
Burberry braucht also frischen Wind, aber einen anderen als Tisci ihn lieferte. Ob Daniel Lee besser zur Brit-Marke passt, wird sich nächste Saison weisen.
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