Das ist die erste Wetter-Lady mit Down-Syndrom

Das ist die erste Wetter-Lady mit Down-Syndrom
Mit Handicap vor die Kamera: Wie sich eine 21-jährige Französin ihren Lebenstraum erfüllte.

Groß, schön, schlank und top gestylt - so kennt man Wettermoderatorinnen normalerweise. Eine junge Französin stellt das gängige Bild der Wetter-Lady nun ordentlich auf den Kopf: Denn Mélanie Ségard hat das Down-Syndrom - und wird am 27. März im französischen Fernsehen zum ersten Mal das Wetter ansagen.

Für die 21-Jährige geht damit ein Lebenstraum in Erfüllung - ein Traum, von dem sie wohl nicht gedacht hätte, dass er jemals Realität werden würde. Bis sie, gemeinsam mit der Wohltätigkeitsorganisation Unapei, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt, eine Facebook-Kampagne gestartet hat. Die Idee: Bekommt Mélanie 100.000 Likes, darf sie im französischen Fernsehen das Wetter ansagen. Die Erwartungen wurden schon bald übertroffen - mittlerweile haben mehr als 200.000 Menschen die Seite "Mélanie peut le faire" ("Mélanie kann das machen") geliked. Die Sender France 2 und BFMTV hatten sich daraufhin bei Mélanie gemeldet und ihr ein Angebot gemacht.

Sichtbar machen

"Ich bin anders, aber ich will der ganzen Welt zeigen, dass ich viele Dinge machen kann. Ich will es beweisen, indem ich im Fernsehen auftrete", schrieb die hübsche Brünette. Auf Facebook bedankte sie sich für die Komplimente ("das berührt mich sehr") und bat ihre Fans, sie weiterhin mit "Gefällt mir"-Angaben zu unterstützen.

Die Kampagne solle Menschen mit Down-Syndrom sichtbar machen, sagte ein Sprecher von Unapei gegenüber dem britischen Telegraph. "Das sind Menschen, die trotz ihrer Behinderungen Fähigkeiten haben." Man sei "überwältigt, wie schnell die Seite ein Erfolg wurde".

Dass auch Menschen mit Down-Syndrom ihre Träume verwirklichen können, bewies erst kürzlich die Australierin Madeline Stuart: Schon vor zwei Jahren lief sie als Model bei der New York Fashion Week, jetzt präsentierte sie ebendort ihre eigene Modekollektion. Als Name für ihr Label wählte sie "21 Reasons Why" - eine Anspielung auf Trisomie 21, wie die Chromosomenstörung offiziell heißt. Das 21. Chromosom ist bei Betroffenen dreifach vorhanden, weltweit wird jedes 700. bis 800. Kind mit dem Down-Syndrom geboren. Dank Menschen wie Madeline und Mélanie wissen sie, dass ihnen trotz ihrer Beeinträchtigung viele Türen offen stehen.

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