Mann reagiert im Zug schlagfertig auf sexistischen Fahrgast

Symbolbild
Weil er die frauenverachtenden Aussagen eines Mitfahrers nicht unkommentiert lassen wollte, tippte er eine Nachricht.

Kürzlich konnte der 26-jährige Gil Wenger während einer Zugfahrt mithören, wie sich ein Fahrgast am Telefon im Gespräch mit seinem Geschäftspartner abfällig über eine Arbeitskollegin äußerte. Es ging dabei um eine Frau, die erst kürzlich eingestellt wurde und sich nun nach Aussagen des Mannes beweisen müsse. In einem Facebook-Posting schreibt Wenger, dass der Mann am Telefon sagte, dass das Gute an der Einstellung sei, dass man dadurch die Frauenquote verbessern könne - "zum Glück in einem Bereich, in dem es nicht so schlimm ist." Und immerhin sei die Frau nicht mehr schwangerschaftsgefährdet.

Laptop-Botschaft hinterlassen

Diese Aussagen wollte Wenger nicht unkommentiert lassen. Gegenüber der Plattform jetzt.de sagte er, dass er einen Weg finden wollte, dem Fahrgast bewusst zu machen, dass sein Verhalten respektlos ist. Da der Mitfahrer ohnehin die ganze Zeit über auf Wengers Laptop geschaut habe, entschied er sich dazu, ihm dort eine schriftliche Botschaft zu hinterlassen. Diese tippte er in roter Schrift und sie lautete: "Frauenquoten sind schon deswegen nötig, damit es weniger Kotzbrocken wie dich in Führungspositionen gibt." Von dem Bildschirm machte Wenger später ein Foto und teilte es mitsamt einem kurzen Text auf Facebook. Der Fahrgast sei daraufhin wütend davongelaufen und habe etwas von "Frechheit" ins Telefon gesagt.

Wengers Posting wurde mittlerweile über 4.000 Mal gelikt und über 900 Mal geteilt. Er habe damit ein Zeichen gegen Diskriminierung und Sexismus setzen wollen, sagte Wenger zu jetzt.de. Laut ihm sollten das viel mehr Menschen tun, um zu zeigen, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung für eine offene Gesellschaft stark macht. Überholte Rollenbilder könnten außerdem so schneller aus der Welt geschafft werden.

Kommentare