Nordpol-Bezwingerin hat beste Antwort auf Sexismus

Nordpol-Bezwingerin hat beste Antwort auf Sexismus
Jade Hameister hat beide Pole der Erde bezwungen. Im Internet muss sich die 16-Jährige degradierende Kommentare gefallen lassen - weil sie ein Mädchen ist. Das lässt die Australierin nicht auf sich sitzen.

Im Alter von nur 14 Jahren beendete Jade Hameister im Jahr 2016 erfolgreich eine Expedition zum Nordpol. Damit ist die Australierin aus Melbourne die jüngste Person, die den nördlichsten Punkt der Erde erreicht hat. Sie zog damals einen Schlitten, der so viel wog wie sie selbst, bei zum Teil minus 30 Grad über eine Strecke von mehr als 150 Kilometern. Außerdem ist Hameister mit Skiern 150 Kilometer über Grönlands größtes Eisschild gefahren, wie CNN berichtet. Ebenfalls ein Rekord. Eine Bilanz, die angesichts ihres Alters beeindruckt. Das sehen komischerweise nicht alle so. Die junge Frau muss sich deshalb mit sexistischen Kommentaren herumschlagen – auf die sie nun schlussendlich die perfekte Antwort fand.

"Ich habe euch ein Sandwich gemacht"

Anfang Jänner dieses Jahres machte sich die heute 16-Jährige auf den Weg zum Südpol, um den polaren Hattrick (aus Nordpol, Südpol und Grönland) komplett zu machen. Nachdem sie den Pol auf Skiern erreicht hatte, teilte sie ein Foto im Netz. Auf dem Bild ist sie mit einem Schinken-Käse-Sandwich in Händen zu sehen. Warum sie das Bild postete, wird beim Lesen des dazugehörigen Kommentars augenscheinlich: "Ich habe euch ein Sandwich (Schinken & Käse) gemacht. Jetzt fahrt auf Skiern 37 Tage und 600 Kilometer zum Südpol, um es zu essen", schrieb sie.

Mit dem Beitrag reagiert Hameister auf sexistische Kommentare, die ihr im Netz entgegengebracht werden. Nachdem sie nach ihrer ersten Expedition einen TEDx-Talk hielt und junge Mädchen ermutigte, ihr Träume zu verfolgen, forderten einige User sie in den Kommentaren auf Youtube auf, ihr ein Sandwich zu machen. Ein im Internet gängiger sexistischer Code, um Frauen zu degradieren.

Doch unterkriegen ließ sich Hameister davon nicht. Im Gegenteil. Sie wartete auf die richtige Gelegenheit, um es den Netz-Trollen heimzuzahlen. Und das kommt gut an: über 5.500 Mal wurde das Posting bisher gelikt. Die Reaktionen seien durchwegs positiv ausgefallen, sagte sie CNN im Interview. "Es gab viele positive Kommentare, was ich nicht wirklich erwartet habe, aber ich denke es ist wohl einfach lustig", so Hameister.

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