Thomas Rottenberg: Leichtigkeit statt Leistung beim Laufen

Passend vor dem Vienna City Marathon erscheint "Wien rennt".
Der Laufjunkie Thomas Rottenberg sagt Activity-Trackern, GPS-Uhren und Apps den Kampf an.

"Es geht um nichts – außer um die Freude. Und das ist sehr viel", steht da gleich zu Beginn auf Seite fünf geschrieben. Dazu ein Bild von Laufschuhen an Füßen, die gegen den Himmel gestreckt sind. Im Hintergrund die Gloriette in Schönbrunn. Sieht nach Lauf-Genuss aus. Aber gibt es den in Zeiten von schneller, weiter und ständiger Activity-Tracker-Überwachung überhaupt noch? Geht es nach Thomas Rottenberg definitiv, denn für ihn gehört Laufen zu den schönsten Sachen der Welt. Den Leistungsgedanken beiseite gepackt, will Rottenberg in seinem neuen Buch "Wien rennt – Die schönsten Laufstrecken der Stadt" dem Laufen wieder das zurückgeben, was durch GPS-Uhren, Activity-Tracker und diverse Apps vielen abhanden gekommen ist: Leichtigkeit, Freude und Zwanglosigkeit. "Wien rennt" als eine Ode an die Freude für das Laufen in Wien.

Auf diesen Strecken ist Fluchen erlaubt

Thomas Rottenberg: Leichtigkeit statt Leistung beim Laufen
Lobau
Dass "Rotte rennt" und dabei immer etwas zu erzählen hat, wissen Läufer, die seinen Blog kennen. Für sein Buch ist er nun (nicht nur ein Mal) quer durch die Stadt gelaufen. Und dass es dabei weit mehr zu entdecken gibt, als die altbekannten Strecken die Ringstraße oder den Donaukanal entlang, zeigen die 18 Routen der 16 "Tracks". Ob Auf und Ab am Wienerberg, den Wienfluss entlang, Höhenmeter am Kahlenberg machen oder das "wilde Wien" in der Lobau erkunden – "Wien rennt" bietet Abwechslung für jeden Läufer-Geschmack.

Damit man sich nicht verläuft, sind die Tracks über die "UrbMap-App" online abrufbar. Bei jeder Route gibt es genaue Angaben zu Länge, Schwierigkeitsgrad (von leicht bis "fluchen erlaubt"), Wegbeschaffenheit, Sehenswürdigkeiten und dem einen oder anderen Kenner-Tipp, worauf auf der Strecke zu achten ist.

Wo Sie den Lauf(parnter) fürs Leben finden

Thomas Rottenberg: Leichtigkeit statt Leistung beim Laufen
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Darüber hinaus sind die einzelnen Routen gespickt mit "Stadtgeschichten, Stadtgeschichte und Stadtgeschichterln". Da gibt es den "Herrn Li", den man um acht Uhr morgens im Volksgarten trifft, die Beschreibung der besten Route um den Partner fürs (Läufer)Leben zu finden oder den "Schleiffer" – den Turnlehrer, der Rotte das Laufen im Stadtpark für immer vermiest hat.

Hat einen beim Studieren der verschiedenen Routen schließlich der Gusto gepackt, selbst die Laufschuhe zu schnüren, gibt es am Ende des Buches noch Wissenswertes über Training, die richtige Bekleidung, Infos über Uhren und Tracker sowie eine Übersicht über Lauftreffs in Wien.

Zu guter Letzt darf als Track 16 in "Wien rennt" natürlich die Königsdisziplin schlechthin nicht fehlen – der Vienna City Marathon. Am 10. April ist es wieder so weit. Dann heißt es, sich die Stadt auf 42,2 Kilometer zu erlaufen.

Dass es der Heim-Marathon von Rottenberg ist, lässt sich nur unschwer erkennen: aufpassen, weil besonders eng. Links halten wegen der Staffelübergabe. Kräfte sammeln für die Hauptallee auf der zweiten Hälfte, wo der Mann mit dem Hammer hinter einem Baum wartet. Rotte kennt die Strecke und den Endorphinrausch im Ziel: "Lachen Sie. Schreien Sie. Jubeln Sie!"

Infos

Autor, Journalist und Blogger Thomas Rottenberg ist begeisterter (Marathon-)Läufer. In seinem Blog www.derrottenberg.com gibt er Tipps, Anregungen und Hinweise, die Laufen zu dem machen, was es für Rotte ist: Die einfachste und eine der schönsten Sachen der Welt.

Rechtzeitig vor dem Vienna City Marathon erscheint am 8. April im Verlag Rittberger+Knapp das Buch "Wien rennt – Die schönsten Laufstrecken der Stadt" im Buchhandel (14,80 Euro).

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