Klonen soll bedrohte Tiere retten

Klonen soll bedrohte Tiere retten
Forscher wollen gefährdete Tiere vor allem für Zoos klonen und so zur Arterhaltung beitragen.

Schon die Ankündigung des Projektes löste heftige Proteste aus: Brasilianische Forscher wollen bedrohte Tiere klonen und so vor dem Aussterben retten. Viele Artenschützer sind empört. Dieser Ansatz lenke von den eigentlichen Problemen ab, meinen sie. Viel sinnvoller wäre es ihrer Meinung nach, Geld in die Erhaltung des Lebensraumes der betroffenen Spezies fließen zu lassen. Denn Lebensraumzerstörung sei die größte Bedrohung für viele Arten.

Bei dem Klon-Projekt geht es um gefährdete Tiere der Savannen Zentralbrasiliens. „Die Idee ist, mit einem vom Aussterben bedrohten Tier wie dem Jaguar oder dem Mähnenwolf zu beginnen“, erklärt der Forscher Carlos Frederico Martins. Während der vergangenen zwei Jahre wurden bereits Körperzellen und Spermien von acht gefährdeten Tierarten gesammelt, darunter Kleiner Ameisenbär, Nasenbär, Bison, Spießhirsch und Waldhund. Langfristig sollen auch Arten von anderen Kontinenten geklont werden, etwa Afrikanische Elefanten und Giraffen.

Geplant ist ein Partnerprojekt des landwirtschaftlichen Forschungsinstituts Embrapa mit dem Zoo in Brasilia. Es soll primär dazu dienen, Zoos zu unterstützen. „Durch das Klonen sollen die Zoos eigene Gendatenbanken bekommen. So wird vermieden, dass wild lebende Tiere gefangen werden müssen“, sagt Martins. Es ist nicht geplant, die Klone in die freie Wildbahn zu entlassen. Reproduzierte Tiere hätten keinen oder nur geringen genetischen Wert, räumen die Forscher ein; sie könnten Populationen schwächen.

Doch die Genetiker wollen nicht nur klonen, sie planen auch Forschungen zu künstlicher Befruchtung und Embryonentransfer bei bedrohten Arten. Diese Tiere, so die Forscher, könnten sehr wohl wieder freigelassen werden und sich fortpflanzen.

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