Teddys operieren und Roboter bauen

Teddys operieren und Roboter bauen
Eintauchen in die Welt der Wissenschaft und staunen. Im KiKu erzählen drei Jung-Studierende von der Kinderuni.

Ist Küssen gesund? Wie kam das Geld in die Welt? Haben die Römer schon Spaghetti gegessen?
Die Professoren und Lehrenden an den Wiener Universitäten müssen sich in den Sommerferien auf die etwas anderen Fragen gefasst machen. Denn im Juli  ist ihr Publikum um einiges jünger –  und  neugieriger. So wie Sarah, die schon seit Jahren die Kinderuni besucht. Ihr Lieblingsbereich ist die Medizin. Aufschneiden und wieder zunähen, das ist für die  11-Jährige kein Problem. Den Grundkurs in Chirurgie  hat sie vergangenen Sommer auf der KinderuniMedizin  absolviert. Dass sie ihren   Patienten, einen Stoffteddybär von seinem Leid befreit hat, fand Sarah „ziemlich cool".
Dieses Jahr möchte sie alles rund um das menschliche Herz lernen und wie man einen Tumor entfernt. Für das Foto im KiKu posierte sie bereits mit Handschuhen und Mundschutz. Daran könnte sich Sarah  fast gewöhnen. Immerhin will sie  einmal Ärztin werden. „Als Kardiologin  möchte ich Menschen mit Herzerkrankungen behandeln."
Vier Mal  hat die Schülerin während der Sommerferien  an den Vorlesungen und Seminaren   der Kinderuni  teilgenommen.  Damit gehört sie zu den 19.473 Kindern, die innerhalb von zehn Jahren mitgemacht haben.  Würden sie sich alle an den Händen fassen, dann wäre das eine 28 Kilometer lange Menschenkette.
Obwohl Sarah schon  genau weiß, was sie später einmal werden will, interessiert sie sich auch für die Arbeit des Bundespräsidenten Heinz Fischer. Er wird sich in der Vorlesung „Was macht  ein Bundespräsident den ganzen Tag?" den Fragen der jungen Studiosi stellen.

Viel lustiger „Für mich ist es so wie Schule im Sommer, nur dass es viel lustiger ist",sagt Helena. Sie interessiert sich  für Bücher und Sprachen. In ihrer Freizeit schreibt die Schülerin fleißig an Geschichten.  Die  Ideen dazu holt sie sich aus den täglichen Erlebnissen in der Schule oder mit Freunden. Zu ihren Lieblingsbüchern gehört die Serie „Dark Diaries". Sie  handelt vom Schulleben eines  13-jährigen Mädchens aus Amerika.  An der Kinderuni will  Helena viel dazulernen und Workshops wie „Wann ist ein Buch wirklich spannend?" besuchen. Für die zukünftige Schriftstellerin ist das die ideale Vorbereitung.

Natur & Technik „Können Tiere  sprechen?" oder „Wie wird Verkehr gesteuert?", Themen aus Natur und Technik  faszinieren den 11-Jährigen Daniel besonders.  Ist der Computer zu Hause einmal  kaputt  oder von einem Virus befallen, dann ist er zur Stelle. Herumbasteln und Tüfteln gehört zu Daniels Hobbys. Und wenn er, wie der Erfinder  Daniel Düsentrieb aus Entenhausen,   ein Helferlein  braucht? Dann wird er sich selbst eines basteln. Um dafür gerüstet zu sein, besucht Daniel das Informatik-Seminar an der KinderuniTechnik. Dort lernt er, wie man einen Roboter  kommandiert. Auf der Uni ist Daniel eigentlich schon ein alter Hase. Sechs Mal war er schon dabei. Sein bisher spannendstes Erlebnis erforderte viel Fingerspitzengefühl: „Wir haben aus einem Polster einen Splitter herausoperiert, das war echt super!"  Studieren, da ist sich der kleine Techniker sicher, will er auch nach der Schule. Universitäten gibt es auf der ganzen Welt. Spanien würde ihm besonders gut gefallen.Und die  Sprache lernt er jetzt schon in der Schule.

Die KinderUni Wien findet von 9. bis 21. Juli statt. Anmeldungen bis 5. Juli unter: www.kinderuni.at oder direkt am KinderuniWien-Schalter am Campus der Universität Wien (9., Spitalgasse 2, Hof 2/Hörsaalzentrum), Infos unter:  0800/664 540.

Hochbegabte: Die jüngsten Uni-Absolventen

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Im Alter von 15 Jahren war Marian Kogler schon mit der Matura fertig. Und mit 17 Jahren ist er der jüngste  Diplom-Ingenieur (Berufs-Titel für   Menschen mit Technik-Schwerpunkt) Österreichs. 2005 begann er neben der Schule an der technischen Hochschule der Universität Wien zu studieren. 2009 wurde er fertig und forscht seither in Deutschland an der Martin-Luther-Universität in Halle.

Die jüngste Uni-Absolventin Österreichs ist Astrid Hartmann. Mit 19 Jahren hat sie 2004 das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen. Obwohl sie mit 16 Jahren noch auf das Gymnasium ging, hat sie gleichzeitig zu studieren begonnen. 2010 war sie mit 25 Jahren die jüngste Rechtsanwältin in Österreich und betreut große Fälle. Der weltweit jüngste Uni-Absolvent ist der Amerikaner Michael Kearney. Kaum vorstellbar, aber im Alter von zehn Jahren hat er schon das College (Hochschule, ähnlich einer Universität) abgeschlossen. Mit 14 Jahren schrieb er seine Abschlussarbeit in Biochemie  über das Wachstum von Krebszellen. Mittlerweile hat Michael auch schon einen Doktortitel und gewann 2006 in einer Quizsendung eine Million Dollar.

Wunderkinder Kinder wie Marian, Astrid oder Michael werden meist als Wunderkinder oder Hochbegabte bezeichnet. Das bedeutet, dass sie überdurchschnittlich intelligent sind und Dinge  schneller und ohne Mühe verstehen. Sie sind ihren gleichaltrigen Mitschülern  einiges voraus und langweilen sich oft im normalen Unterricht.   Es gibt deshalb auch spezielle Förderklassen für Hochbegabte. Um in so eine Klasse zu kommen,  muss der  IQ –  der Intelligenzquotient–  festgestellt werden.  Generell haben die meisten Menschen einen Intelligenzwert von 85 bis 115.  Als Michael Kearney  vier Jahre alt war, wurde bei ihm  ein IQ von über 168 festgestellt.

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